Deutlicher Rückgang für die italienische Werkzeugmaschinen-Industrie in 2024
von Angelika Albrecht
Wie aus den vom Centro Studi & Cultura di Impresa di UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE erarbeiteten Vorabschlussdaten hervorgeht, hat sich die Produktion der italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen im Jahr 2024 bei 6.745 Millionen Euro eingependelt und verzeichnet somit einen Rückgang von 11,4% gegenüber dem Vorjahr, was vor allem auf einen Lieferrückgang im Inlandsmarkt zurückgeht, dessen Wert bei 2.255 Millionen Euro und damit 33,5% unter dem von 2023 lag. Grund ist die geringe Investitionsbereitschaft der italienischen Nutzer. Der Inlandsverbrauch ist um 34,8% auf 3.795 Millionen Euro gesunken. Der Import ging um 36,5% auf 1.540 Millionen Euro zurück.
Im Gegensatz dazu sind die Exporte im Vergleich zu 2023 um 6,3% auf 4.490 Millionen Euro gestiegen ist, ein neuer Rekordwert, der zuvor nie erreicht wurde. Laut der von UCIMU erarbeiteten ISTAT-Daten bezüglich des Zeitraumes Januar-August 2024 (letzte verfügbare Erhebung) waren die wichtigsten Absatzländer des italienischen Angebotes an Werkzeugmaschinen: die Vereinigten Staaten (419 Millionen Euro, +17,8%); Deutschland (243 Millionen, +12,3%); China ( 138 Millionen, -15,3%); Indien (132 Millionen +100%); Frankreich ( 125 Millionen, -9,3%). Das Verhältnis Export/Produktion ist auf 66,6% angestiegen.
Für 2025 wird eine Trendwende zum Positiven erwartet. So prognostiziert das Centro Studi UCIMU für 2025 einen Produktionsanstieg, der sich bei 6.940 Mio Euro (+2,9% gegenüber 2024) einpendeln dürfte. Für den Export erwartet UCIMU für 2025 im Vergleich zu 2024 eine Stagnation (+0,3%) und geht von 4.505 Millionen Euro aus. Für das Inland geht UCIMU von einer Wiederbelebung der Nachfrage und von einem zaghaften Anstieg der Liefermengen auf vermutlich 2.435 Millionen Euro (+8% gegenüber 2024) aus.
Riccardo Rosa, Präsident von UCIMU, sprach von 2024 als einem "völlig verlorenen Jahr" für die italienische Werkzeugmaschinenindustrie. Er sieht das große Problem der Hersteller im Inlandsmarkt. Die Exporte in die USA liefen gut, die angekündigte neue Zollpolitik der neuen US-Regierung sieht er jedoch mit Sorge. An die italienische Regierung gerichtet, sagte Riccardo Rosa abschließend: „Das Produktionssystem ist ein unverzichtbares Element für den Wohlstand der Gesellschaft. Aus diesem Grund bekräftigen wir gegenüber den Regierungsbehörden die Notwendigkeit, von Anfang des Jahres an über ein neues industriepolitisches Programm nachzudenken, das die Entwicklung der Unternehmen ab 2026 begleitet und unterstützt".
Quelle und Vorschaubild: UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE / Foto: Riccardo Rosa, Präsident von UCIMU