Der Welthandel wird 2024 einen neuen Höchststand erreichen

von Hubert Hunscheidt

Der Welthandel steht kurz davor, im Jahr 2024 ein Allzeithoch von fast 33 Billionen US-Dollar zu erreichen, wobei ein Anstieg von 1 Billion US-Dollar hauptsächlich auf eine Zunahme des Handels mit Dienstleistungen um 7 % zurückzuführen ist.

Die Entwicklungsländer sehen sich mit einem langsameren Handelswachstum konfrontiert, aber wachstumsstarke Sektoren wie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und Bekleidung bieten Chancen für Diversifizierung und Widerstandsfähigkeit.

Das stabile globale Wachstum und die nachlassende Inflation eröffnen den Entwicklungsländern die Möglichkeit, ihre Handelsposition angesichts zunehmender geopolitischer Unsicherheiten zu stärken.

Der Welthandel wird im Jahr 2024 voraussichtlich ein Rekordvolumen von 33 Billionen US-Dollar erreichen. Dies geht aus dem jüngsten Global Trade Update der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) hervor. Dieser Anstieg um 1 Billion US-Dollar, was einem jährlichen Wachstum von 3,3 % entspricht, unterstreicht die Widerstandsfähigkeit des Welthandels trotz anhaltender Herausforderungen. Das robuste Wachstum des Handels mit Dienstleistungen, der jährlich um 7 % zunahm, machte die Hälfte des Wachstums aus, während der Warenhandel um 2 % zunahm, aber unter seinem Höchststand im Jahr 2022 blieb.

Im Jahr 2024 wird der Welthandel um 3,3 % wachsen, was auf einen Anstieg des Handels mit Dienstleistungen um 7 % zurückzuführen ist.

Chancen trotz Unsicherheit

Die Schwellenländer, traditionell starke Motoren des Welthandels, sahen sich im dritten Quartal 2024 mit Gegenwind konfrontiert, da die Importe um 1% schrumpften und der Süd-Süd-Handel um die gleiche Marge zurückging. Im Gegensatz dazu führten die Industrieländer das Wachstum im dritten Quartal an, wobei die stabile Nachfrage zu einem Anstieg der Importe um 3% und der Exporte um 2% führte.

Trotz dieser Herausforderungen haben die Entwicklungsländer weiterhin die Möglichkeit, von wachstumsstarken Sektoren zu profitieren. Der Handel mit IKT und Bekleidung nahm um 13% bzw. 14% zu. Dieses Wachstum unterstreicht das Potenzial für Diversifizierung und den Einstieg in Sektoren mit hoher Wertschöpfung. Stabile globale Wachstumsprognosen und eine nachlassende Inflation bieten zudem die Chance, bis 2025 Resilienz aufzubauen.

Branchendruck und Wachstumsaussichten

Während IKT und Bekleidung eine starke Dynamik zeigten, verzeichneten traditionelle Sektoren, die für Entwicklungsländer von entscheidender Bedeutung sind, Rückgänge. Der Energiehandel ging im Quartal um 2 % und im Jahresvergleich um 7 % zurück, während der Metallhandel sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich um 3 % schrumpfte. Der Automobilhandel verzeichnete im dritten Quartal einen Rückgang von 3 %, wird das Jahr aber voraussichtlich mit einem moderaten Wachstum von 4 % abschließen.

Aufruf zu strategischem Handeln

Die UNCTAD fordert die Entwicklungsländer auf, gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Handelsdiversifizierung zu ergreifen und in Sektoren mit hoher Wertschöpfung zu investieren, um Risiken zu mindern. Die Organisation betont, dass Handel ein Eckpfeiler nachhaltiger Entwicklung ist. Um die Chancen im Jahr 2025 nutzen zu können, benötigen die Entwicklungsländer koordinierte Unterstützung, um Unsicherheiten zu bewältigen, Abhängigkeiten zu verringern und die Verbindungen zu den Weltmärkten zu stärken.

Quelle: UNCTAD UN trade & development / Foto: Fotolia

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