Containerumschlag trotzt Abschwungsangst

von Hans Diederichs

Im Januar ist der Containerumschlag-Index des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) kräftig gestiegen. Er verbesserte sich von (revidiert) 119,1 auf 120,7 und ist damit im vierten Monat in Folge aufwärts gerichtet. In den Index gehen die vom ISL im Rahmen seiner Marktbeobachtung fortlaufend erhobenen Angaben zum Containerumschlag in 81 internationalen Häfen ein, die rund 60 Prozent des weltweiten Containerumschlags tätigen.

Allerdings sind die Angaben für Januar durch das mehrtägige Chinesische Neujahrsfest beeinflusst, so dass sie zurückhaltend interpretiert werden sollten. Die Schnellschätzung für Januar stützt sich auf Angaben von 36 Häfen, die rund 62 Prozent des im Index abgebildeten Umschlags tätigen.

Frachtraten weiterhin nahe an historischen Tiefstständen

Dennoch ist der kräftige Anstieg des Containerumschlagindex bemerkenswert, da ein anderer wichtiger Seefrachtindex bis Mitte Februar historische Tiefststände verzeichnete: Der Baltic Dry Index, der die Frachtraten der wichtigsten Schüttgütter misst. Ein Tiefstand des Baltic Dry Index kann jedoch sowohl auf mangelnde Nachfrage nach Seetransport als auch auf ein zu großes Angebot an Schiffen hindeuten. Da viele der Schiffe, die vor der Finanzkrise bestellt wurden, erst jetzt vom Stapel laufen, gilt letzteres als wahrscheinlicher. Zudem zeigte auch der Baltic Dry Index seit vergangener Woche wieder eine leichte Aufwärtbewegung.  

Quellen: RWI Essen, marketSTEEL; Foto: fotolia

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