Chinesischer Chemiemarkt profitiert von Reformplänen

von Alexander Kirschbaum

China hat sich mit dem 13. Fünfjahresplan neue Leitlinien bis 2020 gesetzt. Die angestrebte Transformation der Wirtschaft, hin zu einer stärker konsum- und importorientierten Ökonomie, wirkt sich auch auf die chemische Industrie aus. So wird der Chemiemarkt im Reich der Mitte voraussichtlich um 6 Prozent pro Jahr zwischen 2020 und 2025 wachsen, wenn China seine angekündigten Reformen umsetzt. Bis 2025 könnte so das Marktvolumen auf 1,3 Billionen Euro steigen – ein Drittel der weltweiten Erlöse. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der neuen Studie "Keep the dragon flying" von Roland Berger.

"Setzt China die im Fünfjahresplan anvisierten Reformen konsequent um, wird die chemische Industrie davon profitieren", sagt Frank Steffen, Partner von Roland Berger. "Denn der Markt im bevölkerungsreichsten Land der Erde wird auch in den kommenden Jahren stark wachsen, wenn auch nicht ganz so rasant wie in der letzten Dekade. Einige der angekündigten Reformen betreffen lokale Anbieter direkt. Auf globaler Ebene ist jedoch viel wichtiger, wie sich die neuen Regelungen auf Branchen auswirken, die von den Chemieunternehmen beliefert werden."

Neue Marktchancen für ausländische Anbieter

Obwohl die Analyse der Roland Berger-Experten ein stabiles Wachstum in China in Aussicht stellt, verlangsamt sich die positive Entwicklung im Vergleich zu den Boom-Jahren zwischen 2010 und 2015. Dieses Abflauen kann für Unternehmen in der Chemieindustrie auch zu einem verschärften Wettbewerb und höheren Preisdruck führen. Gelingt China die im Fünfjahresplan angestrebte Transformation seiner Wirtschaft, eröffnen sich aber für internationale Konzerne neue Chancen. "Die Nachfrage geht weg von Massenware hin zu Spezialchemikalien wie Pestiziden, Elektronikchemikalien und Spezialpolymeren. Hier entstehen neue Möglichkeiten für internationale Anbieter. Um diese Chancen zu nutzen, können internationale Anbieter etwa Allianzen mit chinesischen Firmen bilden, die sich schon stark auf dem Markt positioniert haben", so Steffen.

Quelle: Roland Berger  Vorschau-Foto: Fotolia

 

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