Chinesische Kupferschmelzen leiden unter Margendruck

von Angelika Albrecht

Einem Bloomberg-Bericht zufolge beginnt der starke Rückgang der Verarbeitungsgebühren von Kupfererzen (wir berichteten) einige Schmelzen in China unter Druck zu bringen. Wie die Commerzbank berichtet, sollen sich einige führende Betreiber Ende letzter Woche getroffen haben, um Maßnahmen zu diskutieren, die angesichts des starken Margendrucks Entlastung bringen könnten, darunter ein Vorziehen von Wartungsarbeiten wie auch ein Herrunterfahren des Betriebs.

Mittlerweile sind die Verarbeitungsgebühren laut Daten von Fastmarket zufolge immerhin auf das niedrigste Niveau seit der Pandemie gefallen. Grund ist eine Verknappung des Kupfererzangebots, nachdem u.a. die größte Mine Panamas aufgrund von Protesten außer Betrieb genommen wurde. Dies spricht dafür, dass die über das letzte Jahr überaus dynamische Kupferproduktion in China schon in den kommenden Monaten deutlich an Schwung verlieren könnte. Dies sollte dem Kupferpreis neben den allgemein besseren Konjunkturaussichten im Laufe des Jahres Auftrieb verleihen.

Marktführer bei Nickel Klasse 1 fährt Produktion runter

Und er bewegt sich doch nach oben! Gemeint ist der Nickelpreis, der sich über die vergangenen Monate vom allgemeinen Trend an den Industriemetallmärkten komplett entkoppelt hatte und auf einem unaufhaltsamen Abwärtstrend zu sein schien. Wie die Commerzbank-Analysten berichten, hat jedoch seit Anfang der letzten Woche der an der LME gehandelte Preis um fast 1.000 USD je Tonne zulegen können.

Zu Beginn dieser Woche dürfte die Nachricht, dass der führende Nickelproduzent Russlands mit einem weiteren Rückgang seiner Nickelproduktion in diesem Jahr rechnet, stützend wirken. Letztes Jahr sei die Produktion dem Unternehmen zufolge um 5% gegenüber Vorjahr gefallen. Dieses Jahr könnte die Produktion bis zu 12% fallen. Dies dürfte vor allem das Angebot an Nickel der Klasse 1 stark beeinträchtigen. Denn Daten der IEA (für das Jahr 2020) zufolge ist Russland hier Markführer mit einem Anteil an der globalen Produktion von fast 20%.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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