Chinas Produktion von Stahl und Aluminium im März wieder gestiegen

von Angelika Albrecht

Laut Commerzbank Research hat sich die chinesische Stahlproduktion nach einem leichten Rückgang im Januar und Februar im März wieder erholt und ist im Jahresvergleich um 4,6% gestiegen. Diese Entwicklung hatte sich bereits in den 10-Tages-Daten abgezeichnet. Diese hatten sogar einen Anstieg um rund 8% angezeigt. Für den April liegen bisher nur Daten für die ersten 10 Tage vor. Aber auch hier liegt die Produktion um rund 10% über dem Vorjahresniveau, so dass auch für den April mit einer anhaltend starken Stahlproduktion zu rechnen ist.

Zu Beginn des Jahres war zwar die Rede davon, dass die chinesische Regierung die Stahlproduktion in diesem Jahr begrenzen wolle. Konkrete Pläne liegen aber noch nicht vor. Da es in der Vergangenheit bereits vorkam, dass unterjährig verbindliche Quoten für das Gesamtjahr eingeführt wurden, ist es verständlich, dass die Stahlproduzenten derzeit versuchen, so viel wie möglich zu produzieren, bis eine Begrenzung eingeführt wird. Allerdings erfolgte die Ankündigung einer Begrenzung vor der Eskalation des Handelskonflikts mit den USA. Inwieweit sich die Pläne der chinesischen Regierung diesbezüglich geändert haben, ist daher schwer abzuschätzen. Sicher ist jedoch, dass diese Pläne derzeit nicht die höchste Priorität haben.

Dennoch dürfte auch in diesem Jahr eher die Stahlnachfrage der limitierende Faktor bleiben. Die Zahlen zur Industrieproduktion deuten zwar auf eine weiterhin hohe Nachfrage aus der Industrie hin (z.B. Automobilproduktion +9%, Industrieroboter +22,3% IM März ggü. Vj.). Die Nachfrage aus der Bauindustrie bleibt jedoch schwach. Im März lagen die Baubeginne in China erneut um 18,7% unter dem Vorjahresniveau. Seit dem Höchststand im März 2021 ist der gleitende 12-Monatsdurchschnitt der Baubeginne nun bereits um 70% gefallen.

Aluminiumproduktion ebenfalls gestiegen

Besser sieht es unterdessen für Aluminium aus, auch weil es nur zu einem deutlich geringeren Teil in der Bauindustrie eingesetzt wird. Der erneut sehr starke Anstieg (+42,3% ggü. Vj.) der Produktion von Solarzellen im März deutet auf die anhaltend hohe Nachfrage nach grünen Technologien hin, für die unter anderem Aluminium verstärkt benötigt wird. So konnte auch die Aluminiumproduktion im März um 4,4% gegenüber dem Vorjahr zulegen und zeigt weiterhin keine Bremsspuren. Vielmehr scheinen die Hütten die verbesserten Gewinnmargen aufgrund der gesunkenen Alumina-Preise genutzt zu haben, um ihre Produktion auszuweiten.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia /(Autor: Volkmar Baur AC)

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