Chinas Einkaufsmanagerindex liefert positive Impulse

von Angelika Albrecht

Wie die Commerzbank-Analysten berichten hat der besser als erwartete chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe den Industriemetallpreisen Rückenwind beschert. Zwar notiert der offizielle Index immer noch im Kontraktionsbereich, doch seit seinem Tief im Mai ist doch klar ein Aufwärtstrend zu erkennen. Der Caixin Index, der insbesondere kleinere Unternehmen abbildet, sprang sogar wieder über die Marke von 50. Eine Fortsetzung dieses Trends würde bedeuten, dass der Sektor schon bald wieder mit einer positiven Wachstumsdynamik aufwarten kann, was in der Tat eine gute Nachricht für die Industriemetalle wäre.

Positive Signale aus dem Bausektor

Fast noch erfreulicher sind aber die positiven Signale aus dem Bausektor. So hat sich die Stimmung dort im Gegensatz zum Dienstleistungssektor insgesamt deutlich verbessert. Der Commerzbank-China-Experte führt dies auf die verstärkten Infrastrukturinvestitionen auf kommunaler Ebene zurück. Allerdings ist nach wie vor Vorsicht geboten. Denn noch kämpft die Wirtschaft mit strukturellen Problemen, insbesondere im Immobiliensektor. Das Rückschlagspotenzial an den Industriemetallmärkten bleibt entsprechend hoch.

Chinas Zinkimporte steigen

Die Importe Chinas von raffiniertem Zink sind seit dem Frühjahr auf dem Vormarsch. Der Anstieg hat sich im Juli jedoch nochmals deutlich beschleunigt. Mittlerweile liegen die Importe wieder so hoch wie vor vier Jahren. Es sei jedoch angemerkt, dass die Importe in den Pandemiejahren außergewöhnlich stark eingebrochen waren und erst zu Beginn dieses Jahres begonnen haben, sich zu erholen.

Dennoch: In Kombination mit den seit zwei Wochen wieder fallenden Lagerbeständen an der SHFE, spricht dies doch für eine robuste Nachfrage. Diese dürfte auch durch den schwachen Preis begünstigt werden. Der an der LME gehandelte Zinkpreis ist immerhin seit seinem Januar-Hoch um rund 30% eingebrochen. Hinzu kommt vermutlich eine höhere Bauaktivität im Zuge der verstärkten Infrastrukturinvestitionen seitens der Lokalbehörden. Angesichts der anhaltenden Schwäche des chinesischen Immobiliensektors raten die Commerzbank-Rohstoffexperten vorsichtig zu sein und nicht unbedingt von einer allzu starke Belebung der Nachfrage auszugehen. Zudem dürfte in der Preiserholung der letzten zwei Wochen bereits einiges an Optimismus eingepreist sein, so dass das weitere Aufwärtspotenzial begrenzt ausfallen dürfte.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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