China kündigt schnelleren Kapazitätsabbau an

von Alexander Kirschbaum

Bei der Schließung von Stahlkapazitäten kommt die chinesische Regierung offenbar schneller voran als geplant. So wurden in den beiden vergangenen Jahr laut dem chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie über 115 Millionen Tonnen an Produktionskapazitäten stillgelegt. Damit sei das Ziel der Regierung, 2017 rund 50 Millionen Tonnen stillzulegen, übertroffen worden. Die geplante Schließung von bis zu 150 Millionen Tonnen bis Ende 2020 soll nun bereits Ende 2018 erreicht werden.

Neue Kapazitäten im Stahlbereich dürfen in diesem Jahr in China nur an den Start gehen, wenn dafür alte Anlagen ihren Betrieb einstellen. Das Ministerium hat darüber hinaus eine Ausweitung der Elektroofentechnologie angekündigt. Um der hohen Umweltverschmutzung entgegen zu wirken, haben die offiziellen Stellen 2017 den Bau von Elektroöfen in großer Zahl genehmigt. Bis 2023 sollen in dem Land jährlich rund 48,4 Millionen Tonnen Stahl durch die Elektroofentechnologie hergestellt werden.

Trotz der Schließung von Kapazitäten sei die chinesische Stahlerzeugung im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert gestiegen, so Analysten der Commerzbank. Die großen Stahlproduzenten hätten ihre Werke aufgrund der hohen Stahlpreise besser ausgelastet.

Vorschau-Foto: Fotolia

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