China importierte im Oktober weniger Eisenerz und Kupfer

von Alfons Woelfing

China hat im Oktober weniger Eisenerz als im Vormonat importiert. Daten der Zollbehörde zufolge fielen die Einfuhren um 5,4% auf 88,4 Mio. Tonnen. Die chinesischen Händler und Stahlproduzenten griffen auf Lagerbestände zurück, so dass die Eisenerzvorräte in den Häfen des Landes weiter abgebaut wurden.

Zu den geringeren Importen dürften auch die spürbar gestiegenen Eisenerzpreise beigetragen haben: An der SGX Asiaclear in Singapur war der Preis im September und Oktober von 66 USD auf 75 USD je Tonne gestiegen. Die niedrigeren chinesischen Importe wurden bereits durch australische Exportdaten angedeutet (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 6. November). Seit Jahresbeginn liegen die Einfuhren jetzt im Minus. China könnte hier den Zenit erreicht haben. So erwartet zum Beispiel das australische Ministerium für Industrie, Innovation und Wissenschaft, dass die chinesischen Eisenerzimporte in den nächsten Jahren sinken werden.

Dass der Eisenerzpreis im November nur kurz korrigierte und mittlerweile wieder bei knapp 73 USD je Tonne notiert, dürfte an den aktuellen Transportschwierigkeiten in Australien liegen. Wegen einer Zugentgleisung und den damit verbundenen Schäden könnte es dort vorübergehende Lieferausfälle geben. Neben Eisenerz hat China im Oktober auch deutlich weniger Kupfer und Kupferkonzentrat als im Vormonat importiert (jeweils -19%). Der Kupferpreis war zuvor ebenfalls spürbar gestiegen, so dass sich die chinesischen Händler wohl auch hier preissensitiv verhalten haben. Seit Jahresbeginn liegen die Kupfereinfuhren aber noch deutlich im Plus.

Quelle: Commerzbank AG / Vorschaufoto: marketSTEEL

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