China hat mehr Kupfer, mehr Zink, mehr Stahl produziert

Frankfurt/M. - Energie: API-Zahlen signalisieren komfortable Versorgungslage am Ölmarkt

Laut Commerzbank testete der Brentölpreis am 17.12. zunächst erfolgreich die Marke von 66 USD je Barrel. Am Abend fiel der Preis dann aber wieder, nachdem die API-Zahlen einen starken Anstieg der Lagerbestände gezeigt hatten. Denn laut API sind nicht nur die Lagerbestände für Rohöl um 4,7 Mio. Barrel, sondern auch für Benzin um 5,6 Mio. und Mitteldestillate um 3,7 Mio. Barrel gestiegen. Das deutet auf eine gute Versorgungslage hin. Dies drückt auf den Ölpreis. Die Commerzbank geht deshalb von einer Korrektur des Ölpreises aus. Die Fachleute der Bank weisen darauf hin, das das Handelsabkommen zwischen China und den USA nach wie vor aussteht. Zudem hat Japan, einer der größten Energieimporteure der Welt, für November massive Importrückgänge bei sämtlichen Energieträgern vermeldet. Berechnet auf die ersten elf Monaten des Jahres sind die Rohölimporte Japans um 1,8% ggü. (einem bereits schwachen) Vorjahr gefallen.

Edelmetalle: Palladium kann 2.000 USD-Marke nicht halten, Gold gut unterstützt

Kaum war Palladium über die Marke von 2.000 USD je Feinunze gestiegen, ist es auch wieder gefallen, zeitweise um über 60 USD. Am 18.12. handelte es bei gut 1.940 USD. Die Commerzbank hält die Preisrally von Palladium fast für eine Blase.

Gold dagegen war gefallen und wurde dann am 17.12. durch neue Brexit-Sorgen unterstützt und handelte vorübergehend über 1.480 USD je Feinunze.

Industriemetalle: China hat mehr Kupfer, mehr Zink, mehr Stahl produziert

Laut Commerzbank hat die anhaltend gute Stimmung die Metallpreisen unterstützt, so dass Kupfer lange Zeit um 6.200 USD je Tonne handelte. Allerdings seien positive US-Konjunkturdaten zum Immobilienmarkt und zur Industrieproduktion wieder verpufft. Am 18.12. gab der Kupferpreis etwas nach, da das Nationale Statistikbüro einen starken Anstieg der chinesischen Kupferproduktion im November berichtete.

Die chinesische Kupferproduktion ist nach Angaben von Commerzbank im Vergleich zum Vorjahr um 20% auf ein Rekordhoch von 909 Tsd. Tonnen gestiegen. Obwohl die chinesischen Schmelzen wegen der nach wie vor geringen Schmelz- und Verarbeitungsgebühren mit niedrigen Margen kämpfen, haben sie ihre Produktion stark ausgeweitet, um noch die vorgegebenen Jahresziele zu erreichen.

Die Produktion stieg, während die Kupfernachfrage in China Industriekreisen zufolge unter anderem wegen des Handelsstreits mit den USA derzeit gedämpft ist. Neben der Kupfer- ist auch die Zinkproduktion in China deutlich gestiegen, und zwar auf ein 2-Jahreshoch von 594 Tsd. Tonnen. Im Gegensatz zu Kupfer haben bei Zink die sehr hohen Schmelzgebühren Anreiz zur Produktionsausweitung gegeben.

Daneben hat China deutlich mehr Edelstahl hergestellt. Daten des International Stainless Steel Forum zufolge waren es im dritten Quartal 8,14 Mio. Tonnen, 13% mehr als im Vorjahr. Damit ist vor allem China dafür verantwortlich, dass auf globaler Ebene mit 13,69 Mio. Tonnen eine rekordhohe Menge Edelstahl ausgebracht wurde. Dies hat die Nickelnachfrage im dritten Quartal wohl merklich unterstützt und mit dazu beigetragen, dass der Nickelpreis Anfang September auf ein 5-Jahreshoch gestiegen war.

QuelleCommerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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