China-Crash: Erz und Öl schmieren ab
von Hans Diederichs
Der chinesische Aktienmarkt verlor am Mittwoch erneut sechs Prozent. Damit hat der Index innerhalb von drei Wochen ein Drittel seines Wertes abgeben müssen. Noch ist kein Ende in Sicht; chinesische Staatsbanken sollen zu Stützungskäufen aufgefordert worden sein. Zudem beschloss Chinas Führung ein Konjunkturprogramm im Wert von umgerechnet knapp 37 Millionen Euro. Von der chinesischen Verkaufspanik angesteckt verlor auch der japanische Nikkei-Index rund 3 Prozent.
Die Preise für Eisenerz, Stahl und andere Metalle purzelten an den asiatischen und pazifischen Börsen. Kupfer erreichte in China ein Sechs-Jahres-Tief. Der Eisenerzpreis (für 62%iges Erz zur Einfuhr nach China) fiel laut Metal Bulletin um 10,1 Prozent auf 44,59 US-Dollar, was den größten Tagesverlust seit Beginn der Notierungen darstellt. Letzten Monat stand der Preis noch bei 62,90 US-Dollar. Grund ist neben der schwachen chinesischen Nachfrage vor allem die steigende Produktion in Australien und Brasilien.
Im Strudel fallender Rohstoffpreise verlor auch Öl weiter an Wert. Die Nordsee-Sorte Brent war gut ein Prozent günstiger zu haben als am Vortag. Noch fürchten die meisten Analysten keine Auswirkung des asiatischen Börsencrashs auf die chinesische Realwirtschaft. Das Risiko einer handfesten Finanzkrise in Fernost hat sich jedoch erhöht.
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