Bundesregierung erwartet 1,7 % Wirtschaftswachstum
von Alexander Kirschbaum
Jahreswirtschaftsbericht 2016
Sigmar Gabriel hat am gestrigen Mittwoch, den 27. Januar, den Jahreswirtschaftsbericht 2016 der Bundesregierung vorgestellt. In dem Bericht mit dem Titel "Zukunftsfähigkeit sichern - Die Chancen des digitalen Wandels nutzen" rechnet die Bundesregierung in diesem Jahr mit einem Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukt von 1,7 %. Die deutsche Volkswirtschaft setzt ihren soliden Wachstumskurs dem Jahresbericht zufolge ungeachtet des fragilen internationalen Umfelds fort. Im vergangenen Jahr wurde mit rund 43 Millionen Erwerbstätigen zum neunten Mal in Folge ein Beschäftigungsrekord erreicht. Dieser Beschäftigungsaufbau ist zusammen mit den merklichen Einkommenssteigerungen die Grundlage der anhaltenden binnenwirtschaftlichen Dynamik in Deutschland. Zusätzliche konjunkturelle Impulse gehen laut dem Jahresbericht von den privaten Wohnungsbauinvestitionen aus.
Umstellung auf Industrie 4.0
Die hohe Zuwanderung von Flüchtlingen wirkt sich zunächst nur wenig auf den Arbeitsmarkt aus, wie aus dem Bericht hervorgeht. Die Schuldenstandsquote wird trotz der zusätzlichen Aufwendungen durch die Zuwanderung im laufenden Jahr die Marke von 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts unterschreiten. Eine wichtige Aufgabe sieht die Bundesregierung darin, Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Eine Schlüsselrolle komme zudem der Digitalisierung zu, die Wirtschaft und Gesellschaft immer stärker beeinflusse.
Bundesminister Gabriel: "Wirtschaft und Gesellschaft befinden sich in einem tiefgreifenden technologischen Transformationsprozess. Wer die Chancen der Digitalisierung ergreifen will, muss sie als aktive Gestaltungsaufgabe verstehen. Die Bundesregierung unterstützt die Wirtschaft bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, bei der Umstellung auf Industrie 4.0 und auf Smart Services. Dafür haben wir gezielte Förderprogramme geschaffen, bauen die digitale Infrastruktur aus und entwickeln einen modernen Regulierungsrahmen. Zusammen mit besserer digitaler Bildung und digitaler Souveränität ist ein moderner Regulierungsrahmen auch die Voraussetzung für den gesellschaftlichen Wandel."
Quelle: BMWi Vorschau-Foto: Fotolia