Bundeskanzler Scholz stärkt Stahlindustrie: Unterstützungspaket und Appell an EU-Kommission
von Hubert Hunscheidt
Bundeskanzler Olaf Scholz hat laut Medienberichten bei einem Treffen mit Vertretern der deutschen Stahlindustrie ein umfangreiches Unterstützungsprogramm präsentiert. Ziel der Maßnahmen ist es, die heimische Stahlproduktion angesichts hoher Energiekosten, billiger Importe und eines wirtschaftlichen Abschwungs zu sichern und gleichzeitig auf eine klimafreundlichere Produktion umzustellen.
Zu den geplanten Maßnahmen zählt die finanzielle Förderung von kohlenstoffarmen Technologien in der Stahlproduktion. Hierzu sollen betroffene Unternehmen durch Subventionen unterstützt werden, um den Übergang zu umweltfreundlicheren Produktionsmethoden zu erleichtern. Außerdem soll die Möglichkeit für Kurzarbeit verlängert werden, um den Unternehmen in der Krise mehr Flexibilität zu bieten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Begrenzung der Stromübertragungskosten auf drei Cent pro Kilowattstunde. Die Bundesregierung plant, diese Maßnahme durch Teilfinanzierungen zu stützen, um eine starke Erhöhung der Übertragungsgebühren im kommenden Jahr zu verhindern. Scholz schloss zudem nicht aus, dass der Staat direkt in Unternehmen wie Thyssenkrupp Steel Europe investiert, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Thyssenkrupp hatte bereits angekündigt, seine Produktionskapazitäten aufgrund der anhaltenden Krise deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig fordert Scholz die EU-Kommission auf, entschieden gegen gedumpte Stahlimporte vorzugehen, die europäische Unternehmen gefährden.
„Die Stahlindustrie ist ein Grundpfeiler unserer Wirtschaft und wird auch in den kommenden Jahrhunderten eine tragende Rolle spielen. Es liegt in unserer Verantwortung, die Stahlproduktion in Deutschland langfristig abzusichern“, erklärte der Bundeskanzler.
Quelle und Foto: marketSTEEL