Bündnis fordert steuerliche Forschungsförderung

von Alexander Kirschbaum

Eine breite Allianz aus Bundeswirtschaftsministerium, Gewerkschaften und Industrieverbänden macht sich dafür stark, eine steuerliche Forschungsförderung zunächst für Betriebe mit bis zu 500 Beschäftigten einzuführen. „Das Bündnis "Zukunft der Industrie", dem auch der VDMA angehört, spricht sich einhellig und aus guten Gründen für eine solche Unterstützung der forschenden Betriebe aus. Damit sendet es zu Beginn der ´Woche der Industrie‘ ein ganz wichtiges Signal aus“, sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. „Gerade im Maschinenbau, aber auch in vielen anderen Industriezweigen, werden Zukunftstechnologien in kleineren und mittleren Unternehmen entwickelt."

"Mit 11 Prozent weist Deutschland unter den weltweit 25 größten Industrieländern den zweitniedrigsten KMU-Anteil an den F&E-Aufwendungen der Wirtschaft aus. Viele Unternehmen können offenbar nicht in dem Umfang wie bisher forschen und entwickeln. Das geht mittelfristig zu Lasten der Innovationskraft und schadet letztlich auch der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie", so das Bündnis "Zukunft der Industrie" in einer Gemeinsamen Erklärung zum Thema Steuerliche F&E Förderung.

In Deutschland erreicht der Anteil von Forschungs- und Entwicklungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt derzeit knapp 2,9 Prozent. Das liegt deutlich unter den Werten von konkurrierenden Industrienationen wie Südkorea und Japan. „Als Technologieführer muss sich Deutschland ehrgeizigere Ziele setzen“, fordert Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer und zuständig für das Thema Forschung. Eine Ausweitung dieser Quote auf wenigstens 3,5 Prozent setze aber staatliches Engagement voraus. „Instrument der Wahl ist die steuerliche Forschungsförderung“, bestätigt Rauen. Allerdings darf die nun vorgesehene Obergrenze von 500 Beschäftigten mittelfristig nicht das letzte Wort sein. „Viele Mittelständler haben mehr als 500 Beschäftigte, werden aber von den bestehenden Förderinstrumenten nicht erreicht. Deshalb wäre es für den gesamten Industriestandort Deutschland gut, die steuerliche Forschungsförderung auf mittlere Frist weiter zu öffnen.“

Quelle: VDMA, BMWi  Vorschau-Foto: Fotolia

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