Britisches Nordsee-Öl nicht mehr profitabel

von Hans Diederichs

Britisches Öl aus der Nordsee ist nach den aktuellen Daten des Nationalen Statistikamtes (ONS) nicht mehr profitabel. Im dritten Quartal 2015 lag die Rendite auf Ölförderanlagen noch bei 2 Prozent im Jahr, im letzten Quartal waren es nur noch mickrige 0,6 Prozent. Im Jahresmittel ergab sich eine Rendite von 3,5 Prozent, der schlechteste Wert seit 1997.

Schuld ist der niedrige Ölpreis, der im Sommer 2008 bei etwa 140 US-Dollar je Barrel seinen Spitzenwert erreichte und auf etwa 40 US-Dollar eingebrochen ist. Zudem sind viele Anlagen in der Nordsee veraltet, fördern nur noch wenig und müssten daher erneuert werden. Genau das aber rechnet sich bei den niedrigen Verkaufspreisen für den Rohstoff derzeit nicht.

Richtig draufzahlen dürfte künftig der britische Staat, der verlustträchtigen Förderunternehmen Körperschaftssteuer und Kraftstoffumsatzsteuer rückvergütet: Schon vergangenes Jahr erhielten die britischen Ölfirmen rund 100 Millionen Pfund Sterling mehr an Steuergutschriften, als sie selbst an Steuern abführen mussten. Dieser Fehlbetrag könnte sich nach Schätzungen des ONS in den kommenden fünf Jahren auf insgesamt 1,2 Milliarden Pfund Sterling erhöhen.

Quelle: Daily Telegraph, The Week UK, marketSTEEL; Foto: Ölplattform im Cromarty Firth in Schottland von rebel  / pixelio.de

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