Brikettierung macht Metallproduktion effizienter

von Hubert Hunscheidt

Das Einschmelzen loser Späne bedeutet, verschiedene Nachteile in Kauf zu nehmen. Das zu verhindern, ist mit dem Einsatz hochwertigerer Brikettiertechnologie relativ einfach. Die Ruf Maschinenbau GmbH & Co. KG, Zaisertshofen, bietet entsprechende Lösungen an und zeigt das Prinzip am Beispiel einer RUF 15 auf der Gifa 2019 – in Halle 17, Stand A13.
 
Gießereien schmelzen Einsatzstoffe unterschiedlicher Qualität ein. Masseln bzw. Roheisen oder Kupol gehören ebenso dazu wie stückige Schrotte und Späne, die beim Fräsen oder Drehen anfallen. Späne sollten jedoch nicht in loser Form dem Ofen zugeführt, sondern vorher brikettiert werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. So werden Lagerhaltung und Logistik durch die extreme Volumenreduzierung deutlich vereinfacht und der Aufwand für das Chargieren reduziert.
 
Noch wichtiger ist jedoch ein anderer Faktor: Den losen Spänen haften häufig Kühlschmierstoffe an. Durchschnittliche Werte für die Restfeuchte liegen bei 10 bis 15 Prozent. Ein Umstand, der sich beim Einschmelzen als äußerst problematisch erweist. Mit leistungsfähigen Brikettierpressen – wie sie Ruf Maschinenbau herstellt – lässt sich der Feuchtewert auf bis zu unter drei Prozent bei Aluminium bzw. unter zwei Prozent bei Gusseisen senken. Dadurch und weil Briketts in dem flüssigen Metall untertauchen, ist der Abbrand der gepressten Späne im Schmelzofen deutlich geringer. Im Umkehrschluss dazu erhöht sich die Metallausbeute.
 
Darüber hinaus sinken Stromverbrauch sowie Schmelzzeiten – beides wichtige Faktoren für die Effizienzsteigerung von Schmelzbetrieben. Gießereien schätzen zudem den Umstand, dass sie metallurgisch bekanntes Material in Brikettform wieder einschmelzen können, statt es in loser Form für einen niedrigen Preis verkaufen zu müssen. So werden hohe Kosten in der Materialbeschaffung eingespart.
 
Solche Ergebnisse erzielen Gießereien jedoch nur dann, wenn die richtige Brikettiertechnologie zum Einsatz kommt und die Qualität der Anlagen stimmt. Ruf verfügt inzwischen über 50 Jahre Erfahrung und hat weltweit mehr als 4.500 Brikettieranlagen im Einsatz. Das umfangreiche Know-how hilft dem Unternehmen bei der stetigen Weiterentwicklung seiner Anlagen. Es stehen unterschiedliche hydraulische Systeme mit einem spezifischen Pressdruck von bis zu 5.000 kg/cm² zur Verfügung, die je nach Material, Spanbeschaffenheit und primärem Einsatzzweck  ausgewählt werden. Auch in punkto Durchsatzleistung können Kunden bedarfsgerecht wählen, zwischen 30 und 4.800 kg/Stunde. Dabei sind RUF-Anlagen allesamt kompakt aufgebaut, benötigen also wenig Stellfläche und eignen sich für einen vollautomatischen 24-Stunden-Betrieb.
 
Am Stand A13 in Halle 17 der Gifa 2019 erläutern Experten der Firma Ruf den Fachbesuchern der Messe am Beispiel einer RUF 15/4000/70 das technische Prinzip und die Einsatzgebiete der Anlagen. Die ausgestellte Maschine hat eine Kraft von 150 Tonnen, einen spezifischen Pressdruck von 4 t/cm² und erzeugt Metallbriketts mit einem Durchmesser von 70 mm. Mit einer Motorleistung von 15 kW erreicht dieses Brikettiersystem für Stahl und Gussspäne einen Durchsatz von rund 310 bis über 400 kg/Stunde (abhängig von Art und Beschaffenheit). Die moderne Anlage eignet sich ebenso für Aluminium, Kupfer und zahlreiche weitere Metalle.
 
Bildtext: Auf der GIFA 2019 am Stand von Ruf Maschinenbau zu sehen: die Brikettieranlage RUF 15/4000/70. Der Restfeuchtegehalt von damit gepressten Briketts liegt bei unter zwei Prozent.
 

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