BPW produziert Dickband auf 1.600 Tonnen Pressen

von Alexander Kirschbaum

Rund eine Million Bremsbacken und etwa eine halbe Million Stützen für die Fahrwerke von Lkw-Aufliegern und -Anhängern verlassen jedes Jahr den Stammsitz von BPW in Wiehl bei Köln. Dafür nutzt das Unternehmen als Ausgangsmaterial bis zu zwölf Millimeter dickes Stahlband – sogenanntes Dickband. Diese stabilen Teile aus überwiegend hochfesten Materialien produziert BPW schon seit Jahren auf zwei 1.600-Tonnen-Pressen samt Bandanlagen und Richtmaschinen von Schuler.

„Zuvor hatten wir 400 bis 630 Tonnen starke Anlagen im Einsatz. Die Herausforderung bestand darin, einen wirtschaftlichen Weg zur Teile-Fertigung zu finden und diese in den Fertigungsfluss zu integrieren. Mit den bisherigen Maschinen konnten wir das nicht in der nötigen Qualität und Ausbringungsmenge leisten", so Dipl.-Ing. Hartmut Schmidt, Director Operations bei BPW.

Richtmaschine gemeinsam entwickelt

Bei derart starkem Ausgangsmaterial ist es für BPW wichtig, möglichst ohne Abfallmaterialien zu stanzen, weil die Schrottkosten bei Dickband entsprechend hoch sind. Die Möglichkeit zum Nesting – also möglichst viele Teile mit möglichst geringem Zwischenabstand auf dem Blech zu platzieren – bei voller Bandbreitennutzung ist hier unabdingbar. „Damit das Hauptprodukt und die Nebenprodukte fertig aus der Presse fallen, brauchen wir neben einer hohen Stanzkraft aber auch eine gute Führung des Blechs durch die Bandanlage“, erklärt Schmidt. Dickbänder müssen – egal ob am Anfang, am Ende oder in der Mitte des Coils – immer in der richtigen Position in das Werkzeug einfahren. Die Aufgabe der Richtmaschine ist es deshalb, Bögen und Säbelformen auszugleichen. „Eine solche Lösung gab es damals auf dem Markt noch nicht, weshalb wir sie zusammen mit Schuler entwickelt haben“, erklärt der Diplom-Ingenieur.

Mit dem Pressen-Center erreichte die Produktivität bei BPW eine neue Dimension: „Wir haben unsere Hubzahlen im Vergleich zu früher mehr als verdoppelt, und durch die höhere Tonnage konnten wir die Ausbringungsmenge sogar mehr als vervierfachen", so Schmidt. Gleichzeitig stieg die Genauigkeit und damit die Qualität der Teile, weil sich die Toleranz von drei Millimetern auf 0,5 Millimeter verringerte.

Quelle: Schuler AG  Bildtext: BPW produziert Komponenten für Fahrwerksysteme auf zwei 1.600-Tonnen-Pressen samt Bandanlagen von Schuler. (Foto: Schuler AG)

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