Blick auf die Zinkproduktion
von Angelika Albrecht
Wie die Analysten von Commerzbank Research melden, ging es im vergangenen Monat für den Zinkpreis wieder abwärts, nachdem er sich Ende September von seinem Tief im August bei knapp unter 2.300 USD je Tonne immerhin auf über 2.600 USD je Tonne wieder vorkämpfen konnte. Zwischenzeitlich handelte er aber bereits wieder gut 200 USD niedriger.
Viel mehr Abwärtspotential dürfte er jedoch nicht haben, wie die jüngste Nachricht eines Zinkherstellers mit Sitz in den Niederlanden zeigt, die den Zinkpreis am Mittwoch in die Höhe schnellen ließ: Das Unternehmen kündigte an, zwei Minen in den USA aufgrund ihrer niedrigen Profitabilität vorläufig außer Betrieb zu nehmen. Damit setzt sich die Serie der Schließungen fort, nachdem bereits Schmelzen in Irland, Portugal und Peru aus ähnlichem Grund ihre Produktion eingestellt haben.
Zudem sind die Lagerbestände an der LME seit September deutlich gefallen und auch die Zinkproduktion in China schwächelt seit dem Frühjahr. Zu stark dürfte sich der Zinkmarkt zwar nicht einengen angesichts der Schwäche im Bausektor insbesondere in China und Europa, aber gleichzeitig dürfte auch die Produktion allen voran in Europa und den USA, wo die Kosten vergleichsweise hoch sind, unter Druck bleiben. Wir fühlen uns mit unserer Prognose eines Seitwärtshandels bei Zink um die Marke von 2.500 USD je Tonne bis Jahresende daher weiterhin wohl.
Warnung des Indonesischen Nickelbergbauverbands
Während neben Zink auch Kupfer und Aluminium zuletzt Boden gutmachen konnten, hält die Preisschwäche bei Nickel an. Dies deutet darauf hin, dass weiterhin viel Skepsis hinsichtlich der Nachfrageaussichten besteht, während sich zuletzt vor allem die Angebotsseite als Stütze erweist. So sind die Bestände an Kupfer in den Lagern der LME weiterhin rückläufig und fielen gestern so stark wie zuletzt im Juni. Derweil sorgt das starke Angebotswachstum in Indonesien weiterhin für eine reichliche Versorgung an Nickel. Allerdings trüben sich auch hier die mittel- bis langfristigen Aussichten ein.
So warnte der Indonesische Nickelbergbauverband, dass die Regierung Maßnahmen ergreifen müsse, um einen zu schnellen Abbau der heimischen Reserven hochwertiger Nickelerze zu verhindern. Die Experten schätzen, dass die Reserven innerhalb von sechs Jahren aufgebraucht sein könnten, wonach dann eine deutliche Angebotsverknappung drohen würde. Vor diesem Hintergrund dürfte die aktuelle Preisschwäche bei Nickel also nicht von Dauer sein.
Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia