Bilanzskandal bei Voestalpine-Tochter: 100 Millionen Euro fehlgebucht

von Hubert Hunscheidt

Ein Bilanzskandal bei der deutschen Tochter des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine hat für Aufsehen gesorgt. Wie das 'Handelsblatt' berichtet, wurden bei einer Gesellschaft der Metal Forming Division bewusst ergebnisverbessernde Fehlbuchungen bei Bilanzierung und Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden identifiziert. Es geht um eine Summe von über 100 Millionen Euro.

Die Unregelmäßigkeiten in der Bilanz wurden bei konzerninternen Controllingaktivitäten im Februar festgestellt. Ein ehemaliger Manager der Division, der das Unternehmen bereits im Herbst 2023 verlassen hat, sowie eine weitere Person stehen im Verdacht, für die Fehlbuchungen verantwortlich zu sein. Die Motive sind bislang unklar.

Das Unternehmen hat eine Rechtsanwaltskanzlei und eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt, um den Fall zu untersuchen. Bis September soll die Sachlage aufgearbeitet sein. Ob es zu Klagen oder Anzeigen kommen wird, ist noch nicht klar.

Die Metal Forming Division ist ein Auto-Zulieferer, der fast alle europäischen Autobauer mit spezifischen Automobilkomponenten versorgt. Die fehlgebuchten 100 Millionen Euro sind kein Verlust für das Unternehmen, sondern es wurde mehr Eigenkapital angegeben, als eigentlich vorhanden ist. Die Bilanz 2022/23 muss jetzt angepasst werden.

Quelle: Handelsblatt / Foto: marketSTEEL

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