Bestellung einer Pellet-Testanlage für grünen Stahl

von Hubert Hunscheidt

Die moderne Pelletstopf-Testanlage wird im Werk von Tata Steel Nederland im niederländischen IJmuiden gebaut und in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung (Tata Steel R&D) eingesetzt. Sie zählt zu den fortschrittlichsten Anlagen ihrer Art. Mit ihr können verschiedene Konzentrate und Pelletfuttermischungen schnell und umfassend getestet werden. Zudem ermöglicht sie detaillierte Analysen und die Bestimmung optimaler Temperaturprofile. Diese Profile werden auf die spezifischen Qualitätsziele von Tata Steel Nederland für ausgewählte Pelletsorten abgestimmt.

"Dies ist eine der größten Investitionen in Forschung und Entwicklung seit Jahren", erklärt Vincent Ritman, Direktor von Tata Steel R&D. "Mit Primetals Technologies holen wir uns einen zuverlässigen und sachkundigen Partner ins Boot, der uns dabei helfen wird, die Verbindung zwischen der Pelletanlage und unserer künftigen Direktreduktionsanlage zu ermöglichen. Die Anlage kann qualitativ hochwertige und gleichmäßige Pellets in großem Maßstab von 65 kg für das aktuelle Pellet-Forschungsprogramm produzieren. Dieses Programm ist Teil des geplanten Direktreduktionsprozesses, um "grünes" Eisen herzustellen und zu testen, ob wir künftig Wasserstoff nutzen können. Wir freuen uns auf eine professionelle und angenehme Partnerschaft mit Primetals Technologies und streben ein erfolgreiches Endergebnis an.“

Die neue Testinstallation für die Pelletanlage ermöglicht es, Rohstoffe schneller, effizienter und umweltfreundlicher zu testen, indem sie zu Pellets ("Murmeln") verarbeitet werden, die für die Herstellung von Flüssigeisen benötigt werden. Dadurch wird eine optimale und hochwertige Rohstoffmischung gewährleistet. Dies ist auch für die Verbindung der Pelletanlage mit der Direktreduktionsanlage (DRP) wichtig, die sich auf dem Werksgelände in IJmuiden befinden wird.

Mit einer Kapazität von bis zu sechs Tests pro Tag und insgesamt 500 Tests pro Jahr wird die Anlage dazu beitragen, Rohstoffmischungen und der Parametereinstellungen des Indurationsprozesses zu verbessern. Ein integriertes Abgasanalysesystem wird zudem wertvolle Erkenntnisse über die Emissionswerte liefern.

Auf dem Weg zur CO2-Neutralität

In den nächsten Jahren wird sich Tata Steel zu einem sauberen, grünen und kreislauforientierten Stahlunternehmen entwickeln. Das Unternehmen verfolgt diesen Wandel durch die Umsetzung seines „Green Steel Plans“ in drei Phasen.

In der ersten Phase, die bis 2030 abgeschlossen sein soll, werden ein DRP und ein Elektrolichtbogenofen (EAF) in Betrieb genommen. Diese ersetzen den Hochofen 7 sowie die Koks- und Gasanlage 2 (KGF2). Dies wird zu einer Reduktion der CO2-Emissionen um 40 % führen. Zusätzlich plant Tata Steel, Maßnahmen zur weiteren Verringerung von (Feinstaub-)Emissionen zu ergreifen und den Einsatz von Schrott in der Stahlproduktion von derzeit 17 % auf 30 % zu erhöhen.

In der zweiten Phase des Übergangs will Tata Steel den Hochofen 6 und die Koks- und Gasanlage 1 (KGF1) schließen. Dies dürfte zu einer CO2-Reduktion von insgesamt etwa 80 % führen. In den folgenden Jahren strebt Tata Steel schließlich bis 2045 an, vollständig CO2-neutral zu werden.

Tata Steel R&D ist ein wichtiger Teil von Tata Steel Nederland. In enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden entwickelt die innovative Geschäftseinheit neue Stahllösungen, die den Kunden helfen, sich vom Wettbewerb zu differenzieren.

Bildtext: Tata Steel Nederland hat Primetals Technologies mit der Implementierung einer hochmodernen Prüfanlage für Pellets beauftragt. Von links nach rechts: Piotr Ksen, Projektleiter, Hans-Jörg Baumgartner, Prozessingenieur, beide Primetals Technologies; Jan Baalbergen, Projektleiter bei Tata Steel IJmuiden; Christoph Aichinger, Head of Agglomeration, und Thomas Marton, Commercial VP Ironmaking, beide Primetals Technologies.

Quelle und Foto: Tata Steel Nederland

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