Beabsichtigter Zusammenschluss zweier starker Partner
von Hubert Hunscheidt
In den vergangenen Jahren stand der Stahlsektor vor zahlreichen Herausforderungen: die Corona-Krise, sich wandelnde Umwelt- und Gesetzesauflagen, begrenzte Rohstoffverfügbarkeiten und stark schwankende Energiepreise. Dennoch haben wir stets ein Ziel verfolgt: Ihnen uneingeschränkt hervorragenden Service, höchste Qualität und absolute Zuverlässigkeit zu bieten.
Herausforderungen eröffnen auch neue Chancen. Wir haben diese genutzt, um unsere Unternehmen noch besser für die Zukunft aufzustellen. "Wir freuen uns, Ihnen heute mitzuteilen, dass die Familien Van Merksteijn, Seizinger und Weitzmann beabsichtigen im Jahr 2025 ihre Kräfte zu bündeln und ihre Bewehrungsstahlgeschäfte zusammenzuführen."
Der geplante Zusammenschluss wird derzeit von den zuständigen Kartellbehörden geprüft. Sobald diese Freigabe erfolgt, beabsichtigen die Parteien im Frühjahr 2025 eine gemeinsame Holdinggesellschaft zu gründen: „Reinforcing Steel Europe B.V.“, mit Sitz in Almelo (Niederlande). Die Bewehrungsstahlaktivitäten beider Unternehmen werden vollständig in die neue Gesellschaft eingebracht.
Diese Entscheidung haben wir sorgfältig und mit Bedacht getroffen. Zahlreiche konstruktive Gespräche zeigten, dass unsere beiden Unternehmen nicht nur ähnliche Werte und Ziele teilen, sondern auch eine gemeinsame Vision für die Zukunft verfolgen.
Durch den geplanten Zusammenschluss festigen wir unsere Position als ein bedeutender Hersteller und Verarbeiter von Bewehrungsstahl in der EU. Unsere geografisch breit gefächerte Präsenz wird es uns zukünftig ermöglichen, noch näher bei unseren Kunden in ganz Europa zu sein.
Darüber hinaus eröffnet die geplante engere Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette große Chancen. Für die Van Merksteijn Gruppe bedeutet dies, dass wir nachhaltig produzierten Walzdraht für unsere weiterverarbeitenden Betriebe erhalten. Im Gegenzug kann die Südwest Beteiligungen GmbH die Kapazitäten ihrer Stahlwerke in Kehl und Trier besser auslasten.
Nachhaltigkeit ist auch ein zentraler Bestandteil unserer zukünftigen gemeinsamen Unternehmensphilosophie. Als Unternehmen in Familienbesitz sind wir uns unserer großen gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und fühlen uns gegenüber Mensch und Umwelt verpflichtet.
Wir sind überzeugt, mit diesem beabsichtigten Zusammenschluss die Grundlage für eine starke, langfristige Partnerschaft der zwei Unternehmensgruppen zu schaffen, und blicken mit Zuversicht auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft.
Wer ist die Südwest-Gruppe bzw. die Südwest Beteiligungen GmbH?
Die Südwest-Gruppe ist mit der Marke „baustahlgewebe“ ein bedeutender Anbieter und Hersteller von Bewehrungsstahl in Deutschland. Sie produziert, verarbeitet und vertreibt Betonstahl sowie Bewehrungsprodukte für die Bauindustrie in Europa. Zu ihr gehören u.a. die Badische Stahlwerke (BSW) in Kehl und das Moselstahlwerk (MSW) in Trier. Die Badischen Stahlwerke sind eines der modernsten Elektrostahlwerke in Deutschland. Sie recyceln Stahlschrott ressourcenschonend und schmelzen ihn mit Strom zu neuem Stahl ein. Die CO2-Emissionen sind im Vergleich zur Stahlerzeugung über die Hochofenroute um 80 Prozent niedriger. Weiterverarbeitet wird der Stahl in acht drahtverarbeitenden Betrieben kundennah an verschiedenen Standorten. Die Südwest-Gruppe umfasst darüber hinaus Tochterunternehmen in den Bereichen Nebenprodukte, Anlagentechnik, Ausbildung, Vertrieb und Service. Sie erwirtschaftet mit ca. 1.800 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,2 Mrd. Euro (2023). Ihre Aktivitäten werden in der Südwest Beteiligungen GmbH mit Sitz in Eberbach gebündelt.
Quelle: Van Merksteijn International / Foto: marketSTEEL