Autohersteller haben bei Fahrzeugvernetzung die Nase vorn

von Hans Diederichs

Durch die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen werden Automobilhersteller (OEMs) künftig zahlreiche Daten zu Fahrverhalten oder Defekten sammeln und neue Produkte sowie Dienstleistungen auf den Markt bringen können, besagt eine aktuelle Studie von Roland Berger. Das Nachsehen dürften dagegen die KfZ-Versicherer haben, deren bisherige Geschäftsmodelle unter Druck geraten.

Für Kfz-Versicherer sind Informationen etwa über Schadenereignisse oder Pannen durchaus wettbewerbsrelevant, zumal die zunehmende Ausstattung mit Sensoren oder Assistenzsystemen in den kommenden Jahren die Anzahl an Unfällen und Schäden reduzieren und in der Folge zu rückläufigen Prämieneinnahmen bei den Versicherern führen wird.

"Der Wettlauf um Kunden und Daten wird durch attraktive Angebote für den Kunden entschieden", sagt Dr. Carsten Schmidt-Jochmann, Principal bei Roland Berger. "Doch beim vernetzten Kfz sitzen die Automobilhersteller im Fahrersitz."

Versicherer müssten daher attraktive Angebote entwickeln, damit Kunden bereit sind, ihre Daten zu teilen. Ansonsten laufen sie nach Ansicht der Roland-Berger-Experten Gefahr, in eine permanente Abhängigkeit von OEMs oder anderen branchenfremden Akteuren zu geraten.

Quelle: Roland Berger; Vorschaufoto: Petra Bork  / pixelio.de

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