Australien will Druck auf China erhöhen

von Hans Diederichs

Der australische Industrie- und Forschungsminister Christopher Pyne hat die Anti-Dumping-Kommission des Landes angewiesen, Billigimporte im Stahl- und Aluminiumsektor, besonders aus China, kritisch unter die Lupe zu nehmen. Die Anti-Dumping-Kommission soll ihm bis 4. April einen Bericht über die von ihr erlangten Erkenntnisse abliefern.

"Ich nehme meine Rolle als Industrieminister hinsichtlich des Anti-Dumpings sehr ernst. In den vergangenen Monaten haben wir bereits einige Maßnahmen umgesetzt, um der Rolle der Anti-Dumping-Kommission gerecht zu werden. Das heißt: Die australische Wirtschaft vor Schädigungen durch Dumping-Produkte aus Übersee zu schützen", sagte der Minister am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.

Bereits 41 Anti-Dumping-Maßnahmen in Kraft

Australien hat derzeit bereits 41 Maßnahmen gegen Billig-Stahlimporte in Kraft. Davon betreffen 13 die Volkrepublik China, acht Südkorea und sechs Taiwan. Insgesamt handelt es sich um Maßnahmen in elf Produktkategorien, vor allem solche, in denen die beiden australischen Platzhirsche, Arrium und Bluescope, aktiv sind.

Im Falle von Arrium sind bereits 75 Prozent aller Produkte von Schutzmaßnahmen gegen Auslandsimporte getroffen. Dennoch hat das Unternehmen derzeit massive Probleme, vor allem in seinem Stahlwerk in Whyalla (Bundesstaat Südaustralien). Das läge aber nicht nur an Billigimporten, sondern auch am Alter des Werks und am niedrigen Eisenerzpreis, der sich auf das Geschäftsmodell von Arrium auswirke, wie Industrieminister Pyne zugab.

Neben Australien gehen auch die USA recht rigoros gegen chinesische Stahlimporte vor. Auch in Europa werden die Forderungen nach mehr Schutz gegen den Billigstahl aus Fernost immer lauter, sowohl von den einzelnen Regierungen, als auch von den Verbänden und den Arbeitnehmern. Im Januar fielen Chinas Stahlexporte auf 8,81 Megatonnen, sieben Prozent weniger als im Dezember und vier Prozent unter dem Wert des Vorjahres.

Quellen: Australian Ministry for Industry, Innovation and Science, marketSTEEL; Vorschau-Bild: Martin Jäger  / pixelio.de

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