Ausschluss von Eisenschrott aus dem CRMA gefährden die Versorgung

von Hubert Hunscheidt

Trotz einiger Fortschritte bei der Verbesserung der Recycling- und Exportkriterien ist dies ein wichtiger Schritt, um grünen Stahl und starke Wertschöpfungsketten made in Europe ist die Anerkennung von Eisenschrott als strategischer Sekundärrohstoff anzuerkennen und in alle relevanten Rechtsvorschriften aufzunehmen, so die European Steel Association.

"Schrott spielt eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der ehrgeizigen Klima- und Kreislaufwirtschaftsziele der EU und beeinflusst nicht nur die Transformation der europäischen Stahlindustrie, sondern die gesamte Wertschöpfungskette. Schrott ist nicht nur ein Haufen eisenhaltiger Abfälle, sondern auch eine wertvolle Ressource, da er auch kritische Primärrohstoffe wie Nickel, Wolfram oder Titan enthält, die für die Herstellung einer Vielzahl von Anwendungen und Technologien für den grünen und digitalen Wandel wichtig sind", betonte Axel Eggert, Generaldirektor des Europäischen Stahlverbands (EUROFER). "Wir bedauern, dass die vom Parlament vorgeschlagene Liste strategischer Sekundärrohstoffe, einschließlich Schrott, nicht in die Richtlinie aufgenommen wurde. Dies wird die Dekarbonisierungsbemühungen der europäischen Stahlindustrie und der EU insgesamt weiterherausfordern", fügte er hinzu.

Schrott wird bereits als knappe und daher strategische Ressource angesehen, und mehr als 40 Länder haben bereits Handelsbeschränkungen erlassen. Jede recycelte Tonne Kohlenstoffstahlschrott spart 1,5 Tonnen CO2 ein, bei Edelstahlschrott sind es sogar rund 5 Tonnen CO2. Darüber hinaus enthält Schrott weitere wichtige Rohstoffe wie Mangan,
Mangan, Vanadium, Wolfram, Yttrium, Niob, Titan etc. die ebenfalls recycelt werden können und für Hightech-Produkte und Cleantech-Innovationen unverzichtbar sind. Allerdings ist Eisenschrott derzeit die am häufigsten aus der EU exportierte Abfallart - 19,5 Mio. Tonnen im Jahr 2021, was laut Eurostat 59 % aller EU-Abfallexporte entspricht. Den Prognosen zufolge  - basierend auf den Anforderungen der europäischen Stahlindustrie bis 2030-2050 - wird in der Zukunft nicht genügend Schrott zur Verfügung stehen.

"Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen und kreislauforientierten Wirtschaft geht mit einer wachsenden Anzahl von Sekundärrohstoffen einher. Widerstandsfähigkeit kommt immer von innen. Wenn wir also resiliente Cleantech-Wertschöpfungsketten made in Europe sicherstellen wollen, ist es unabdingbar, die Schlüsselrolle von Schrott zu berücksichtigen", so Eggert abschließend.

Quelle: EUROFER AISBL / Foto: marketSTEEL

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