Aurubis steigert Ergebnis nach neun Monaten deutlich
von Angelika Albrecht
Die Aurubis AG, ein weltweit führender Anbieter von Nichteisenmetallen und einer der größten Kupferrecycler der Welt, hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 die anhaltend starke wirtschaftliche Entwicklung des ersten Halbjahres fortgesetzt: Der Multimetallanbieter erzielte in den ersten neun Monaten ein um 30 % besseres operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 333 Mio. € (Vorjahr 257 Mio. €).
Im dritten Quartal, das am 30. Juni 2024 endete, erwirtschaftete Aurubis ein operatives EBT von 90 Mio. € (Vorjahr 18 Mio.€). Die Vorjahresquartalswerte wurden wegen der Verteilung der Metallfehlbestände, aufgrund der kriminellen Handlungen des Geschäftsjahres 2022/23 gegen Aurubis angepasst.
In den einzelnen Segmenten erzielte das Unternehmen nach neun Monaten im laufenden Geschäftsjahr im Bereich Multimetal Recycling (MMR) ein operatives EBT von 109 Mio. € (Vorjahr 143 Mio.€) und im Segment Custom Smelting & Products (CSP) ein operatives EBT von 317 Mio. € (Vorjahr 173 Mio. €).
Die wesentlichen Gründe für das starke Ergebnis in den ersten neun Monaten 2023/24 waren gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne bei einem leicht höheren Konzentratdurchsatz, ein signifikant höheres Metallergebnis, höhere Erlöse aus der Aurubis-Kupferprämie und aus gestiegenen Formataufpreisen bei weiter hoher Nachfrage nach Kupfer-Gießwalzdraht sowie gesunkene Energiekosten. Diesen positiven Effekten standen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich niedrigere Schwefelsäureerlöse, gesunkene Erträge aus Raffinierlöhnen für Recyclingmaterialien sowie gestiegene Kosten im Konzern gegenüber.
„Mit dem signifikant höheren operativen Ergebnis in den ersten neun Monaten 2023/24 zeigen wir eindeutig: Aurubis mit seinem Hüttennetzwerk ist ein starkes Unternehmen auf Erfolgskurs! Die am Wartungsstillstand beteiligten Kolleginnen und Kollegen haben eine bemerkenswerte Leistung mit der erfolgreichen Umsetzung des größten und komplexesten Stillstands erbracht“, betont Aurubis‘ Vorstandsvorsitzender Roland Harings.
Die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum lagen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 mit 12.939 Mio. € auf Vorjahresniveau (12.951 Mio. €). Der operative ROCE (Return on Capital Employed; wird unter Berücksichtigung des EBT der vergangenen vier Quartale ermittelt) lag mit 11,1 % ebenfalls auf Vorjahresniveau (Vorjahr 11,2 %) – nach wie vor beeinflusst durch die finanziellen Auswirkungen der kriminellen Handlungengegen Aurubis im vergangenen Jahr sowie fortlaufend hoher Investitionen für Wachstumsprojekte des Unternehmens.
Aurubis erzielte in den ersten neun Monaten 2023/24 einen Netto-Cashflow von 52 Mio. € und lag damit unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr 73 Mio. €), insbesondere infolge der hohen Auszahlungen für Vorratsbestände. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2023/24 (5 Mio. €) entwickelte sich der Netto-Cashflow trotz des fortgesetzten Aufbaus des Working Capital indes deutlich positiv und lag bei 47 Mio. €.
Aurubis verfügte weiterhin über eine sehr gute Finanzausstattung mit einer hohen operativen Eigenkapitalquote von über 54 % zum 30. Juni 2024. Die Schuldendeckungsquote (Nettofinanzposition/EBITDA) war mit 0,5 weiterhin sehr moderat.
Das IFRS-Konzernergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 368 Mio. € (Vorjahr 77 Mio. €).*
Weiterhin hohe Investitionen in Kerngeschäft, Wachstumsprojekte und Dekarbonisierung
Aurubis hat in den ersten neun Monaten 2023/24 mit finanziellen Mitteln in Höhe von mehr als einer halben Milliarde Euro anhaltend stark in sein Kerngeschäft und den Ausbau der Wachstumsprojekte investiert (Vorjahr 353 Mio. €).
Im Segment MMR wurden finanzielle Mittel von 284 Mio. € (Vorjahr 193 Mio. €) investiert. Diese flossen im Wesentlichen in das neue Recyclingwerk Aurubis Richmond, USA, in die neue Bleed Treatment Anlage (BOB) in Olen, Belgien, sowie für das Projekt ASPA in Beerse, Belgien.
Innerhalb des Segments CSP investierte das Unternehmen rund 255 Mio. € (Vorjahr 160 Mio. €) vor allem in die folgenden Projekte in Hamburg: die Umsetzung des Projekts Complex Recycling, den Bau der neuen Edelmetallverarbeitung, den Ausbau der Industriewärme, die Umsetzung der „H2-ready“-Anodenöfen und den durchgeführten, größten Wartungsstillstand in der Unternehmensgeschichte. Auch aufgrund der umfassenden Investitionen in Hamburg verlängert Aurubis künftig den Rhythmus der geplanten Wartungsstillstände von zwei auf drei Jahre. Mit den umfangreichen Modernisierungen wesentlicher Anlagenbereiche verfolgt Aurubis konsequent das Ziel, die bereits hohe Anlagenverfügbarkeit noch weiter auszubauen. Am Standort in Pirdop, Bulgarien, investierte Aurubis insbesondere in die Erweiterung der Elektrolyse, des Solarparks und vorbereitende Maßnahmen für den Wartungsstillstand 2025.
Quelle und Vorschaubild: Aurubis AG