Auftragsrückgang bei Werkzeugmaschinen in Italien im ersten Quartal 2024

von Angelika Albrecht

Im ersten Quartal 2024 verzeichnete der vom Centro Studi & Cultura di Impresa von  UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE erarbeitete Auftragsindex für Werkzeugmaschinen einen Rückgang von 18,9% im Vergleich zum Zeitraum  Januar -März 2023. Der absolute Indexwert hat sich bei 77,9 eingependelt (Basis 100 im Jahr 2021).

Zurückgegangen sind sowohl die Inlands- wie die Auslandsaufträge der italienischen Hersteller. Insbesondere sind die im Ausland gesammelten Aufträge um 18,5% im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres gesunken. Der absolute Indexwert hat sich bei 91 eingependelt. Der Auftragsindex auf dem Inlandsmarkt verzeichnete stattdessen einen Rückgang um 19,4% gegenüber dem ersten Quartal 2023. Der absolute Indexwert pendelte sich bei 55,1 ein.

Barbara Colombo, Präsidentin von UCIMU erklärt: „Das Jahr 2024 beginnt bei den italienischen Werkzeugmaschinenherstellern mit einem negativen Vorzeichen und obwohl dies eine Bestätigung für das ist, was wir erwartet haben, müssen wir jetzt den Engpass überwinden indem wir dem Markt ein klares Signal der Entspannung und Stabilität geben, Grundvoraussetzung für diejenigen, die in Maschinen der neuesten Generation investieren müssen.“

„Was den Trend der im Ausland gesammelten Aufträge anbelangt“ - fährt Barbara Colombo fort - „zeigt dieser erste Teil des Jahres, nach einem positiven 2023, einen eher vorsichtigen Start. Ins Gewicht fallen die Risiken einer Ausdehnung der Spannungen über das israelisch-palästinensische Gebiet hinaus und einer Eskalation des Konfliktes  zwischen Russland und der Ukraine. Aber auch die Ungewissheit im Zusammenhang mit der Energiewende und der Richtung, die Europa nach der Wahl im Juni einschlagen wird, sind eine weitere Belastung".

„Abgesehen davon sind unsere Erwartungen für das laufende Jahr in Bezug auf den Export positiv: Wir erwarten eine moderate Entwicklung unserer Geschäftstätigkeiten in den Vereinigten Staaten und einen Anstieg der Verkäufe in einigen europäischen Ländern und in Ländern, die beginnen, die Rangliste der Zielmärkte des sektoralen "Made in Italy" wie Türkei, Mexiko und Indien zu erobern. Auch aus diesem Grund hat UCIMU die ersten Schritte zur Schaffung eines neuen Unternehmensnetzwerks in Mexiko eingeleitet, das eine intensive Produktionsentwicklung durchläuft, die eng mit der US-Wirtschaft verbunden ist.“

„Anders verhält es sich mit der Bewertung des Binnenmarkts," - betont Barbara Colombo "dessen Nachfrage“ „seit mehreren Monaten im Standby steht und auf den Einsatz  der neuen Wettbewerbsmaßnahmen wartet. Die aktuelle Situation erscheint erstaunlicherweise verschwommen im Vergleich zur Lage vor noch anderthalb Monaten als das italienische Gesetzesdekret mit der Übergangsanlage 5.0 unterbreitet wurde. In dieser Hinsicht fehlen heute noch die Durchführungsverordnungen; im Falle von Transition 4.0 hingegen droht die laufende Änderung der Regeln, mit denen die Maßnahme in Anspruch genommen werden kann, die inländische Nachfrage irreparabel zu blockieren."

Barbara Colombo fordert, die Regierung solle dieses für den Ausbau der verarbeitenden Industrie des Landes entscheidende Kapitel so schnell wie möglich in die richtigen Bahnen lenken, damit die Unternehmen die notwendigen Investitionen in Produktionstechnologie abschließen können. Andererseits zeige die wachsende Nachfrage seitens italienischer und ausländischer Ausstellern zur Teilnahme an der 34.BI-MU im kommenden Oktober in Mailand das Vertrauen der Unternehmen der Branche in den Markt.


Quelle und Vorschaubild: UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE

Zurück