Sinkende Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe auch im September
von Hubert Hunscheidt
Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im September 2023 gegenüber August 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,2 % gestiegen. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang im 3. Quartal 2023 um 3,9 % niedriger als im 2. Quartal 2023. Der Auftragseingang ohne Großaufträge fiel im September 2023 um 2,2 % gegenüber dem Vormonat. Für August 2023 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg des Auftragseingangs gegenüber Juli 2023 von 1,9 % (vorläufiger Wert +3,9 %). Die ungewöhnlich hohe Revision im August 2023 ist auf fehlerhaft gemeldete Daten im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zurückzuführen.
Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes sind im September 2023 stark gegenläufige Entwicklungen der Auftragseingänge zu erkennen. Der Anstieg ist zu einem Großteil auf die Entwicklung im Maschinenbau zurückzuführen (saison- und kalenderbereinigt +8,5 % zum Vormonat). Weiterhin beeinflussten Zuwächse bei der Herstellung von Metallerzeugnissen (+8,5 %) sowie der Metallerzeugung und -bearbeitung (+8,7 %) das Gesamtergebnis positiv.
Einen stark negativen Einfluss hatte hingegen der Rückgang der Auftragseingänge im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (-12,5 %). In diesem Bereich waren die Auftragseingänge im August 2023 zum Vormonat um 19,9 % gestiegen. Im September beeinflussten zudem Rückgänge in der Automobilindustrie (-2,5 %) und im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, etc.) (-9,7 %) das Gesamtergebnis negativ.
Sowohl im Bereich der Vorleistungsgüter (+0,9 %) als auch im Bereich der Investitionsgüter (+0,7 %) stieg der Auftragseingang im September 2023 gegenüber dem Vormonat. Bei den Konsumgütern ergab sich ein Rückgang um 8,4 %.
Die Auslandsaufträge erhöhten sich um 4,2 %. Dabei nahmen die Aufträge aus der Eurozone um 6,2 % und die Aufträge von außerhalb der Eurozone um 2,9 % zu. Die Inlandsaufträge fielen um 5,9 %.
Umsatz im September 2023 um 1,6 % niedriger als im Vormonat
Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im September 2023 saison- und kalenderbereinigt 1,6 % niedriger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2022 war der Umsatz kalenderbereinigt 2,3 % geringer. Für August 2023 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von 0,5 % gegenüber Juli 2023 (vorläufiger Wert +0,4 %). Auch hier waren die bereits erwähnten fehlerhaft gemeldeten Daten der Grund für die beträchtliche Revision.
Quelle: Statistisches Bundesamt / Foto: marketSTEEL