Auftragsbestand in der Industrie sank im April 2023 um 0,8 Prozent zum Vormonat
von Hubert Hunscheidt
Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im April 2023 gegenüber März 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,8 % gesunken. Im Dreimonatsvergleich war der durchschnittliche Auftragsbestand von Februar bis April 2023 um 1,0 % niedriger als in den vorigen drei Monaten.
Der Rückgang des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich kam insbesondere durch die negative Entwicklung der Auftragsbestände im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen zustande. Diese sanken im April 2023 kalender- und saisonbereinigt im Vergleich zum Vormonat um 1,5 %. Auch der sonstige Fahrzeugbau beeinflusste mit einem Rückgang um 0,9 % das Gesamtergebnis negativ. Zum sonstigen Fahrzeugbau zählen der Bau von Schiffen, Schienenfahrzeugen, Luft- und Raumfahrzeugen sowie von Militärfahrzeugen.
Die offenen Aufträge aus dem Inland sanken im April 2023 gegenüber März 2023 um 0,5 %, der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland um 1,1 %.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern ging der Auftragsbestand um 1,1 % zurück. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragsbestand 0,2 % höher, im Bereich der Konsumgüter sank er um 0,9 %.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2022 lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 2,3 % niedriger.
Reichweite des Auftragsbestands auf 7,3 Monate gesunken
Im April 2023 sank die Reichweite des Auftragsbestands auf 7,3 Monate (März 2023: 7,4 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern fiel die Reichweite auf 10,3 Monate (März 2023: 10,5 Monate), bei den Herstellern von Vorleistungsgütern blieb sie unverändert bei 3,8 Monaten und bei den Herstellern von Konsumgütern fiel die Reichweite leicht auf 3,5 Monate (März 2023: 3,6 Monate).
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.
Quelle: Statistisches Bundesamt / Foto: marketSTEEL