ArcelorMittal streicht Stellen in Nordfrankreich – bis zu 600 Jobs in Gefahr
von Hubert Hunscheidt

Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal hat laut der luxemburgischen Tageszeitung L'essentiel Pläne zur Streichung von Arbeitsplätzen an sieben seiner nordfranzösischen Standorte vorgestellt. Betroffen sind die Werke in Dunkerque, Florange, Basse-Indre, Mardyck, Mouzon, Desvres und Montataire, die gemeinsam den „Cluster Nord“ von ArcelorMittal France bilden. Insgesamt arbeiten dort rund 7100 Menschen – bis zu 600 Stellen könnten laut konzernnaher Quellen gestrichen werden.
Hintergrund des geplanten Personalabbaus ist die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stahlindustrie. Zusätzlich verlagert der Konzern bestimmte Unterstützungsfunktionen von seinen europäischen Standorten nach Indien. Schon im Februar hatte ArcelorMittal angekündigt, diesen Schritt als Teil einer strategischen Neuausrichtung zu gehen – als Reaktion auf die anhaltend schwierige Lage der Branche.
Die Konzernleitung informierte am Mittwoch die französische Nachrichtenagentur AFP über die Pläne. Zeitgleich tagte am Unternehmenssitz in Saint-Denis (Seine-Saint-Denis) ein Sozialausschuss, um die Auswirkungen für die Beschäftigten in Frankreich zu beraten. Auch auf europäischer Ebene wurde in Luxemburg über die bevorstehenden Einschnitte diskutiert.
Die Ankündigung sorgt bei Beschäftigten und Gewerkschaften für große Besorgnis. In den kommenden Wochen dürften intensive Verhandlungen über den Umfang des Abbaus und mögliche soziale Abfederungsmaßnahmen folgen.
Quelle: Edita SA. / Foto: ArcelorMittal