ArcelorMittal modernisiert Glühlinie
von Alexander Kirschbaum
Die SMS group modernisiert den Ofen der kontinuierlichen Glühlinie bei ArcelorMittal in Kessales bei Liège, Belgien. Um künftig AHSS-Stahlgüten der dritten Generation für die Automobilindustrie zu produzieren, wird der thermische Prozess um eine flexible Zone erweitert, die unter anderem den „Quench and Partitioning“-Prozess ermöglicht. Die SMS group installiert eine Langsamkühlung, die alternativ auch als Haltezone genutzt werden kann. Die neue Sektion wird zwischen der Heizzone und der Schnellkühlung installiert und die originale elektrische Haltezone ersetzen. Der Modernisierungsauftrag wurde an Drever International, Belgien, vergeben, ein Unternehmen der SMS group. Die Modernisierung soll im September 2016 abgeschlossen sein.
Die neue flexible Langsamkühlung und Haltezone besteht aus sieben vertikalen Strängen mit einer Gesamtlänge von 140 Metern. In der Zone kann das Material entweder auf 900 °C gehalten oder auf 650 °C abgekühlt werden. Die Langsamkühlung wird mit maximal fünf Kelvin pro Sekunde durchgeführt, was durch Kühlrohre mit geneigten HNx-Düsen erreicht wird.
Das Kaltband wird mit einer maximalen Geschwindigkeit von 230 Metern pro Minute im Glühofen behandelt und erhält so seine finalen Materialeigenschaften. Der Ofen kann maximal 76,5 Tonnen Stahl pro Stunde bearbeiten. Die Bandbreiten liegen zwischen 600 und 1.650 Millimetern und die Banddicken zwischen 0,3 und 2,8 Millimetern.
Quelle: SMS group Bildtext: Die modernisierte flexible Langsamkühlung und Haltezone bei ArcelorMittal wird aus sieben vertikalen Strängen mit einer Gesamtlänge von 140 Metern bestehen (Das Bild zeigt einen Teilausschnitt eines vergleichbaren Ofens) (Foto: SMS group)