ArcelorMittal Méditerranée wegen Umweltverschmutzung in Fos-sur-Mer angeklagt

von Hubert Hunscheidt

ArcelorMittal sieht sich in Frankreich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Laut einem Bericht der französischen Tageszeitung "Le Monde" wurde das Unternehmen wegen Umweltverschmutzung in der Industrieregion Fos-sur-Mer im Département Bouches-du-Rhône angeklagt. Die Staatsanwaltschaft von Marseille bestätigte am Dienstag, den 25. März, dass gegen den Konzern wegen „Gefährdung anderer“ sowie „Fälschung und Verwendung von Fälschungen“ ermittelt wird.

Hintergrund der Anklage ist eine Klage von etwa 300 Anwohnern und Umweltorganisationen, die dem Unternehmen vorwerfen, durch illegale Emissionen die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet zu haben. Die Justiz hat ArcelorMittal unter gerichtliche Kontrolle gestellt und eine Kaution von 250.000 Euro sowie eine Bankgarantie in Höhe von 1,7 Millionen Euro angeordnet.

ArcelorMittal weist die Vorwürfe zurück

In einer Stellungnahme, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, bestreitet der Konzern die Anschuldigungen und betont seine Zusammenarbeit mit den Behörden. Seit 2014 habe ArcelorMittal über 735 Millionen Euro investiert, um die Umweltstandards zu verbessern und die Emissionen zu senken. Nach eigenen Angaben seien die Luftschadstoffe an dem Standort seit 2002 um 70 % reduziert worden.

Der Standort Fos-sur-Mer, an dem der Konzern zeitweise zwei Hochöfen betrieb, produziert je nach Marktlage zwischen 2 und 3,5 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr. Seine durchschnittlichen CO₂-Emissionen beliefen sich in den letzten fünf Jahren auf 5,6 Millionen Tonnen pro Jahr. ArcelorMittal Méditerranée ist mit rund 2.400 direkten Mitarbeitern und 1.100 Subunternehmern der größte Arbeitgeber der Region.

Trotz der getroffenen Maßnahmen bleibt die Kritik bestehen. Die Umweltverschmutzung in Fos-sur-Mer ist seit Jahren ein Streitthema, und die aktuelle Anklage könnte weitreichende Folgen für den Konzern haben.

Quelle: Le Monde / Foto: ArcelorMittal France

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