ArcelorMittal appelliert an Politik
von Alexander Kirschbaum
Bei einer Führung durch die neue Drahtstraße, einer Investition von 135 Millionen Euro, diskutierte der Minister mit André Körner, Country Manager von ArcelorMittal Germany, und Paul Tetteroo, CEO des Duisburger Werks, auch aktuelle energie-und klimapolitische Fragen.
„Die aktuell vorgelegten Pläne der EU zur Reform des Emissionshandels beschäftigen natürlich auch das Energie- und Industrieland NRW. Mir ist es sehr wichtig, dass wir einerseits einen funktionierenden marktwirtschaftlich ausgerichteten Emissionshandel haben, der Planungssicherheit verspricht. Andererseits dürfen wir aber nicht riskieren, dass Industrien aus Wettbewerbsnachteilen abwandern. Daher ist auch in den kommenden Jahren eine kostenlose Zuteilungen von Zertifikaten für bestimmte Branchen, wie beispielsweise auch die Stahlbranche, notwendig", erklärte Wirtschaftsminister Garellt Duin.
Als neuer Marktteilnehmer ist die Drahtstraße bereits seit dem Jahr 2013 emissionshandelspflichtig und muss CO2-Zertifikate in Höhe der verursachten Emissionen zukaufen. Eigentlich stehen der Anlage kostenfreie Zertifikate zu, die unter Berücksichtigung aller im Emissionsrecht geltenden Gesetze beantragt wurden. Da über alle Anträge von neuen Marktteilnehmern auf europäischer Ebene entschieden wird, haben sich Verzögerungen in der Zuteilung von kostenfreien Zertifikaten ergeben. So wird in Duisburg laut ArcelorMittal auf unbestimmte Zeit unter wettbewerbsverzerrenden Bedingungen produziert.
„Für eine Stahlindustrie mit Zukunft und den Erhalt von tausenden Arbeitsplätzen in Deutschland und Europa brauchen wir zwangsläufig faire Wettbewerbsbedingungen. Das kann nur durch kostenfrei zugeteilte Zertifikate auf Basis realistischer Benchmarks erreicht werden", so André Körner.
Quelle: ArcelorMittal Vorschau-Foto: ArcelorMittal