Anstieg der Kohleverstromung in Deutschland

von Hubert Hunscheidt

Der starke Zuwachs an Wind- und Photovoltaikanlagen sowie eine intensive Sonneneinstrahlung führten zu einer Steigerung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um etwa 8 Prozent. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch stieg auf 45 Prozent, im Vergleich zu 40 Prozent im Vorjahr.

Trotz dieser Erfolge zeigt der Bericht, dass Deutschland mit Herausforderungen konfrontiert ist. Der Wegfall der Erdgas-Lieferungen aus Russland führte zu einer Verknappung von Erdgas und einem Rückgang der Stromerzeugung aus dieser Quelle um mehr als 14 Prozent. Dies wiederum führte zu einem Anstieg von gut 5 Prozent in der Stromerzeugung durch Braunkohlekraftwerke und sogar 14 Prozent durch Steinkohlekraftwerke.

Die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt warnen davor, dass die kurzfristige Reaktion auf die Versorgungsengpässe – die befristete Rückkehr der Kohlekraftwerke und eine Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke – die langfristigen Klimaziele nicht beeinträchtigen dürfen. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, betonte die Notwendigkeit größerer Anstrengungen beim Ausbau erneuerbarer Energien, um das Ziel von mindestens 80 Prozent erneuerbarem Bruttostromverbrauch zu erreichen.

Ein weiterer Aspekt, der im Bericht hervorgehoben wird, ist die Marktdominanz einiger Unternehmen in der konventionellen Stromerzeugung, insbesondere RWE. Trotz eines leichten Rückgangs der Marktkonzentration bleibt die Bedeutung dieser Unternehmen für die Deckung der Stromnachfrage hoch. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, unterstreicht die Notwendigkeit, den Markt weiterhin aufmerksam zu beobachten, insbesondere angesichts der wachsenden Bedeutung von Stromimporten zur Begrenzung der Marktmacht inländischer Stromerzeuger. Insgesamt nahm die deutschlandweite Nettostromerzeugung aufgrund des gesunkenen Stromverbrauchs leicht ab, wie im Monitoringbericht festgehalten.

Quelle: Bundesnetzagentur / Foto: marketSTEEL

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