AMB Iran auf Wachstumskurs

von Alexander Kirschbaum

Dreijahresvertrag für neuen Veranstaltungsort unterzeichnet

Langfristig im Iran engagieren wollen sich die Messe Stuttgart und der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.). Mit der Unterzeichnung eines Dreijahresvertrages für die AMB Iran, Fachmesse für Metallbearbeitung, durch Ulrich Kromer, Geschäftsführer der Messe Stuttgart und Dr. Sayyed Mohammad Sayyedi, Messechef Exhibiran und Betreiber des Geländes Shahr-e-Aftab, ist die Durchführung der AMB Iran für 2017, 2018 und 2019 gesichert.

„Wir haben die erste AMB Iran als Kongress mit begleitender Ausstellung konzipiert, um gemeinsam mit unserem Veranstaltungspartner VDW zunächst einmal das Terrain im neuen Markt Iran zu sondieren", erklärt Ulrich Kromer dazu. „Gespräche mit Ausstellern und internationalen Verbänden auf der gerade zu Ende gegangenen AMB 2016 in Stuttgart haben gezeigt, dass mit einem deutlich größeren Engagement auf Ausstellerseite für 2017 gerechnet werden kann. Die große Nachfrage sorgt nun dafür, dass wir auf ein größeres Gelände umziehen, weil wir die AMB Iran zur bedeutendsten Metallbearbeitungsmesse im Land ausbauen wollen. Das neue Teheraner Messegelände Shahr-e-Aftab passt ideal zu uns. Ziel ist es, die Größe der Veranstaltung zu verdoppeln", fasst Kromer die Visionen für die Zukunft zusammen.

Internationalität steht im Vordergrund

Die AMB Iran 2016 belegte im Boostan Gooftegoo Congress Center in Teheran insgesamt 5000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Vertreten waren 111 Aussteller, 97 Prozent von ihnen aus dem Ausland. „Wir hatten vom Stand weg einen sehr internationalen Start bei der Messebeteiligung", so Bernhard Müller, Bereichsleiter Messe Stuttgart International. Die Aussteller kamen aus zwölf Ländern, 68 allein aus Deutschland. Weitere vertretene Länder waren beispielsweise Italien mit 18 Ausstellern, die Schweiz mit neun Ausstellern und Österreich mit drei Ausstellern.

Unter den Ausstellern waren Weltmarktführer und Branchengrößen ebenso vertreten wie kleinere mittelständische Unternehmen. Im Gepäck hatten sie Innovationen und Weiterentwicklungen bei Metallbearbeitungsmaschinen, Schneidemaschinen, der Metallumformung (Blechbearbeitung), Präzisionswerkzeugen, in der Mess- und Prüftechnik sowie der Automatisierungstechnik. Am begleitenden Symposium beteiligten sich 26 Aussteller. Für das Angebot der ersten AMB Iran interessierten sich rund 2.130 Fachbesucher aus dem In- und Ausland.

Iran als wachsender Absatzmarkt

Nach dem Ende der Sanktionen wird der Iran zunehmend zu einem begehrten Investitionsziel weltweit. Der Nachholbedarf bei der Modernisierung der Industrieinfrastruktur ist im Iran außerordentlich groß. Neben der Modernisierung der Ölindustrie bieten vor allem der Automobilbau, die chemische Industrie und die Gesundheitswirtschaft enormes Marktpotenzial für den Maschinen- und Anlagenbau.

In der Vergangenheit hatte Deutschland traditionell gute Geschäftsbeziehungen zum Iran, daran wollen deutsche Unternehmen anknüpfen. Erst in dieser Woche ist Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit über 120 Vertretern der deutschen Wirtschaft in das persische Land gereist. Dort eröffnete er gemeinsam mit dem iranischen Wirtschafts- und Finanzminister Tayebnia die 5. Sitzung der Deutsch-Iranischen Gemischten Wirtschaftskommission. Es war die erste Sitzung nach 15 Jahren. "Mit der Beilegung des Atomkonflikts besteht für deutsche und europäische Unternehmen wieder die Möglichkeit, in Iran tätig zu werden. Das eröffnet unseren Unternehmen große Chancen, denn es herrscht großer Modernisierungsbedarf. Es ist wichtig, dass das Atom-Abkommen mit neuem Leben gefüllt und Iran wieder stärker in die Weltwirtschaft eingebunden wird", sagte Gabriel.

Im Jahr 2015 betrug das bilaterale Handelsvolumen zwischen Deutschland und Iran rund 2,4 Mrd. Euro (-10% zum Vorjahr). Deutschland importierte Waren im Wert von 332 Mio. Euro aus Iran und exportierte Waren im Wert von etwa 2,065 Mrd. Euro nach Iran. Im ersten Halbjahr 2016 stieg der deutsche Export nach Iran um 15 Prozent auf 1,133 Mrd. Euro.

Hintergrundinformationen:

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Quelle: Messe Stuttgart, BMWi, marketSTEEL  Bildtext: Gute Stimmung auf der ersten AMB Iran Exhibition and Conference 2016. (Foto: Messe Stuttgart)

 

 

 

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