Alba Ferrous Trading: Anforderungen an Stahlschrott wachsen

Veränderte Schrottqualitäten stellen die Recyclingbranche bei der Aufbereitung zunehmend vor Probleme. So stelle zum Beispiel der zukünftig wachsende Anteil an Lithium-Ionen-Akkus durch die Elektromobilität die Schrotthändler vor größere Herausforderungen, sagte Jens Fischer Geschäftsführer der Alba Ferrous Trading GmbH, auf dem MBI Stahl Tag 2019 in Frankfurt. "Dagegen sind klassische Autobatterien kein Problem." Grundsätzlich werde das Recycling wesentlich komplexer und kostenintensiver.

Veränderungen der Schrottzusammensetzung sind in vielen Bereichen festzustellen, wie der Recyclingexperte aufzeigte. Dies betreffe unter anderem neuere Betonbauelemente, den Einsatz von Carbonfasern und Kunststoffen oder die in modernen Fahrzeugen verbauten Elektromotoren. Letztere erhöhten beispielsweise den bei der Stahlproduktion unerwünschten Kupferanteil im Schrott, der wieder entfernt werden müsse, erklärte Fischer.

Gleichzeitig werden die Anforderungen an den Stahlschrott bei der Produktion moderner Hochleistungs- und Leichtbaustähle immer höher. Um die geforderten Eigenschaften zu erfüllen, steige die Anzahl der Werkstoffe kontinuierlich und die Legierungsanteile im Stahl variieren zunehmend.

"Jedes Stahlwerk hat eigene Vorgaben für Schrott", so Fischer. Generell sei die Anforderung an die Zusammensetzung des Schrotts sehr hoch, speziell die Grenzwerte für die Elemente Kupfer, Chrom, Nickel und Molybdän. "Wir geraten dort an unsere Grenzen", sagte Fischer.

Pro Tonne Rohstahl werden nach Angaben von Alba Ferrous Trading in der Stahlindustrie durchschnittlich rund 425 Kilogramm Schrott eingesetzt. Die Verwendung von Weißblech-Schrott spare Deutschland jährlich etwa 800.000 Tonnen Eisenerz und 360.000 Tonnen Kohle. Stahlschrott als Rohstoff im Einsatz in der Elektrostahlroute verbrauche zudem rund 42 Prozent weniger CO2 pro Tonne Stahl als die Primärstahlroute. In den vergangenen Jahren lag weltweit das Verhältnis des Stahlschrotteinsatzes relativ kontinuierlich bei etwa 35 Prozent der weltweiten Gesamtmenge Rohstahlerzeugung.

QuelleMBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co.KG / Vorschaubild: marketSTEEL

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