Additive Fertigung hält Einzug im Kundenguss

von Alexander Kirschbaum

Die Firma Düker setzt sich im Bereich Kundenguss seit geraumer Zeit mit additiven Fertigungsverfahren auseinander. Gussteile, die Düker im AFC-Verfahren herstellt, sind „echte Gussteile“. Sie entstehen in derselben Art und Weise wie die Gussteile aus der Serienfertigung. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass Düker zur Herstellung der Sandformen keine Modelleinrichtung einsetzt. Basis und Voraussetzung zur Entstehung der Formen ist ein CAD-Datensatz des Gussteils. Nicht mehr und nicht weniger, denn allein aus dieser CAD-Vorgabe werden die Voraussetzungen für den Abguss geschaffen. Der Hauptvorteil des Verfahrens liegt darin, Gussteile ohne Einsatz von Modellen herzustellen. Die additiven Sandformen sind genau wie im Serienprozess verlorene Formen, die nach Entnahme des Gussteils recycelt werden. Dadurch geht ausschließlich die Form, jedoch kein Formsand verloren, und die Umwelt wird geschont.

Kürzere Entwicklungszeit
Das Verfahren eignet sich optimal als Entwicklungsinstrument, das Düker seinen Kunden auch zur Verfügung stellt. Neue Produkte, die bisher nur auf dem Rechner zu sehen sind, werden in kurzer Zeit in Guss realisierbar und können zur Erprobung weiter bearbeitet werden. Geometrische Anpassungen sind einfach umzusetzen. Alleine die Änderung des CAD-Datensatzes und das Plotten einer weiteren Form ermöglichen den erneuten Abguss einer verbesserten Variante. Die Entwicklungszeit wird durch dieses Verfahren signifikant verkürzt. So ist es gängige Praxis, Erstmuster innerhalb weniger Wochen herzustellen, für die im Serienprozess Monate verstreichen. Eine enorme Flexibilität im Hinblick auf Konstruktionsänderungen ist gegeben.

Verfahren ist kostenintensiver
Eine gewisse Einschränkung darf bei all den Vorteilen jedoch nicht unberücksichtigt bleiben. Die additive Formherstellung ist inzwischen technologisch ausgereift. Geometrisch und in Bezug auf die Präzision der Formen gibt es nahezu keine Grenzen. Dennoch ist die Herstellung dieser Hightech-Formen, bedingt durch die komplexe Anlagentechnologie, heute noch ein kostenintensiveres Verfahren.

Im Vergleich zur konventionellen Formherstellung rechnet sich das Gießen mit additiv hergestellten Formen überwiegend für Prototypen, Muster oder Kleinstserien. Mittel- und Großserien werden bei Düker nach wie vor mit der bewährten Modelltechnologie hergestellt.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das innovative AFC-Verfahren dann bei Düker zum Einsatz kommt, wenn es darum geht, schnell, flexibel und ohne den Einsatz teurer Modelle zu fertigen. Die geforderte Entwicklungszeit neuer Produkte wird immer kürzer, und ohne Erprobung ist ein Serienstatus kaum erreichbar.

Quelle: BDG  Bildtext: Additive Manufacturing“ schreitet unaufhaltsam voran (Foto: Voxeljet)

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