Abnahme von Schweißerprüfungen

von Alfons Woelfing

Der DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. und der Landesverband Metall Niedersachsen/Bremen (LVM) haben in einem gemeinsamen Positionspapier Stellung zur Abnahme von Schweißerprüfungen bezogen. Darin haben sie Eckpunkte formuliert, die die Durchführung von Schweißerprüfungen nach DIN EN ISO 9606ff betreffen.
 
Gemeinsam vertreten die beiden Verbände die Ansicht, dass die Durchführung der Schweißerprüfungen nach DIN EN ISO 9606ff durch anerkannte und akkreditierte, externe Stellen klare Vorteile hat. Allem voran sprechen die Qualität, Neutralität und Aktualität von Schulung und Prüfung, aber auch Aspekte der Wirtschaftlichkeit, der Fachkräfteförderung und der Personalauslastung in Betrieben für eine Abnahme durch externe Prüfer. Darüber hinaus sorgt diese Form der Prüfungsabnahme langfristig für die Sicherung eines weltweit anerkannten Bildungssystems für schweißtechnische Berufe. Selbst durchgeführte Schweißerprüfungen sind in Ergänzung zu externen Prüfungen lediglich dann zu befürworten, wenn Betrieb und verantwortliche Schweißaufsichtsperson gut geschult sind, die technische Ausstattung haben und ihre Eignung nachweisen können.
 
Der gültige Standard für die Abnahme von Schweißerprüfungen ist durch die Normenreihe DIN EN ISO 9606ff „Prüfung von Schweißern – Schmelzschweißen“ geregelt. Diese ist für die praktische und fachkundliche Prüfung von Handschweißern in den Prozessen Gas-, Lichtbogenhand-, MIG/MAG- und WIG-Schweißen an Bauteilen aus Stahl, Aluminium, Kupfer, Nickel und Titan maßgeblich. Wie diese Prüfungen durchgeführt werden müssen, ist in der genannten Schweißerprüfungsnorm ebenfalls festgelegt. Jedoch bleibt die Norm bei der Begriffsdefinition der benannten „Prüfstelle“ und des benannten „Prüfers“ eher allgemein. In der Konsequenz bedeutet dies, dass Hersteller von Bauprodukten selbst bestimmen können, wer benannte Prüfstelle und wer benannter Prüfer ist. Warum diese extern beauftragt sein sollten und unter welchen Umständen betriebsintern durchgeführte Schweißerprüfungen zu befürworten sind, haben die beiden Verbände nun in einem gemeinsamen Positionspapier formuliert.
 
„Der Landesverband Metall sieht sich als wichtigen Dienstleister für das Metall verarbeitende Handwerk in Niedersachsen und Bremen. Die bedarfsgerechte und normenkonforme Qualifizierung der Mitarbeiter in den circa 2.300 Innungsbetrieben ist einer der Schwerpunkte in der täglichen Beratung und Schulung. Hier ist der DVS ein wichtiger Partner“, bestätigt Dipl.-Oec. Karl Lehne, Geschäftsführer des Landesverbands Metall Niedersachsen/Bremen. „Der DVS sichert mit seinen rund 320 Bildungseinrichtungen in Deutschland, dass schweißtechnische Prüfungen auf hohem technischem Niveau abgenommen werden und dadurch auf der ganzen Welt anerkannt sind“, so Dr.-Ing. Roland Boecking, Hauptgeschäftsführer des DVS. „Aus diesem Grund ist es für uns wichtig, in dieser Frage eine klare Position zu beziehen.“
 

Zurück