11 Prozent weniger Neuzulassungen im 1. Halbjahr 2022
von Hubert Hunscheidt
Die Neuzulassungen für gewerbliche Halter gingen um -21,3 Prozent zurück, ihr Anteil betrug danach 64,3 Prozent, die privaten Neuzulassungen nahmen im Berichtsmonat um -11,6 Prozent ab.
Nach Abschluss des ersten Zulassungshalbjahres wurden insgesamt 1.237.975 Neuwagen zugelassen und damit -11,0 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Unter den deutschen Marken erreichte Mercedes mit +9,5 Prozent eine Zulassungssteigerung. Die weiteren Marken verzeichneten im Vergleich zum Vorjahresmonat Rückgänge, die bei Porsche mit -3,5 Prozent sowie BMW mit -9,8 Prozent am geringsten ausfielen. Die weiteren Marken verzeichneten hingegen zweistellige Rückgänge, die von -10,3 Prozent bei Ford bis -67,0 Prozent bei Smart reichten (Audi: -13,1 %, Opel: -17,7 %, Mini: -22,9 %, VW: -24,0 %). VW war mit 19,4 Prozent die anteilstärkste deutsche Marke.
Unter den Importmarken erreichten im Berichtsmonat Juni insgesamt fünf Marken ein positives Zulassungsergebnis. Für Polestar wies die Statistik mit +58,6 Prozent den deutlichsten Anstieg sowie einen Zulassungsanteil von 0,1 Prozent aus. Für die Importmarken Dacia (+40,3 %), DS (+32,9 %), Alfa Romeo (+18,7 %) und Kia (+0,2 %) waren ebenfalls zum Teil deutliche prozentuale Zulassungssteigerungen zu verzeichnen. Die weiteren Importmarken verbuchten hingegen Zulassungsrückgänge, die bei Suzuki (-67,4 %) und Mazda (-50,4 %) mehr als 50 Prozent ausmachten. Den größten Neuzulassungsanteil erreichte Skoda mit 5,5 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten lediglich die Segmente Großraum-Vans (+13,3 %/2,7%) und Oberklasse (+9,5 %/0,9%) ein Zulassungsplus aufweisen. Die meisten Neuzulassungen entfielen mit einem Anteil von 29,8 Prozent auf das Segment der SUVs, die mit -1,7 Prozent zugleich die geringste Einbuße aufwiesen. Das zweitstärkste Segment bildete nach einem Rückgang von -24,2 Prozent die Kompaktklasse, deren Anteil im Juni 16,1 Prozent betrug, gefolgt von den Kleinwagen, die nach einem Rückgang von -30,7 Prozent einen Anteil von 12,5 Prozent erreichten. Rückgänge von mehr als 30 Prozent zeigten sich zudem bei den Segmenten Minis (-33,2%/5,5 %), Mittelklasse (-31,3 %/8,9 %) und Wohnmobile (-31,1 %/2,9 %).
32.234 Elektro- (BEV) Neuwagen kamen zur Zulassung und damit -3,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ihr Anteil betrug 14,4 Prozent. Innerhalb der ersten sechs Monate zeigte sich bei dieser Antriebsart ein Anstieg von +12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit einem hybriden Antrieb waren im Juni 65.363 fabrikneue Pkw ausgestattet. Das waren -14,6 Prozent weniger als im Vergleichsmonat. Ihr Anteil betrug 29,1 Prozent. 26.203 dieser Hybride waren den Plug-ins zuzuordnen. Das Zulassungsminus betrug bei dieser Antriebsart -16,3 Prozent, ihr Anteil lag bei 11,7 Prozent. Die Anzahl neu zugelassener Pkw mit Benzinantrieb ging um -23,2 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 37,0 Prozent. Der Anteil der dieselbetriebenen Neuwagen betrug nach einem Rückgang von -22,3 Prozent 18,9 Prozent. Mit 1.120 Einheiten wurden +64,2 Prozent mehr Neuwagen mit der Antriebsart Flüssiggas zugelassen, ihr Anteil belief sich auf 0,5 Prozent. Bei den Erdgasfahrzeugen (116 Pkw) gab es hingegen einen Rückgang von -75,2 Prozent, ihr Anteil machte 0,1 Prozent aus.
Der durchschnittliche CO2-Ausstoß ging um -3,2 Prozent zurück und betrug 117,8 g/km.
Am Nutzfahrzeugmarkt erreichten lediglich die Sattelzugmaschinen (+18,5 %) als Teilmenge der Zugmaschinen insgesamt (-3,5 %) ein positives Ergebnis. Die Neuzulassungen der weiteren Fahrzeugklassen wiesen Rückgänge auf, die bei den Kraftomnibussen (-36,7 %) und den Lastkraftwagen (Lkw) (-31,1 %) jeweils mehr als 30 Prozent ausmachten. Die Neuzulassung der Krafträder war im Juni mit -17,0 Prozent ebenfalls rückläufig. Nach Ende des ersten Halbjahres zeigte sich bei den Krafträdern insgesamt ein Anstieg von +2,9 Prozent. Die Sonstigen Kraftfahrzeuge (Kfz) fuhren im Berichtsmonat ein Minus von -1,8 Prozent ein.
Insgesamt wurden im Juni 278.055 Kfz (-18,7 %) und 29.660 Kfz-Anhänger (-19,0 %) neu zugelassen. Im ersten Halbjahr kamen damit insgesamt 1.536.755 Kfz zur Zulassung und damit -10,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Mit 173.539 Kfz-Anhängern zeigte sich nach den ersten sechs Monaten hier ein Minus von -5,5 Prozent.
Eine positive Bilanz zeigte sich auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt nur bei den Sonstigen Kfz, die gegenüber dem Vorjahresmonat um +3,6 Prozent zulegten. Die weiteren Fahrzeugklassen waren weniger gefragt als im Vorjahresmonat, wobei das Minus bei den gebrauchten Pkw (-24,8 %) und den Kraftomnibussen (-21,0 %) mehr als zwanzig Prozent betrug. Auch für die Lkw (-16,9 %), die Krafträder (-14,8 %) und die Zugmaschinen insgesamt (-12,1 %), darunter Sattelzugmaschinen (-2,6 %) endete der Zulassungsmonat mit einem Minus.
Insgesamt nahm die Zahl der Besitzumschreibungen mit 572.448 Kfz um -23,3 Prozent ab. 38.689 Kfz-Anhänger wechselten die Halterin beziehungsweise den Halter und damit -9,2 Prozent weniger als im Juni 2021. Im ersten Halbjahr wurden insgesamt 3.425.905 Kfz (-13,7 %) und 214.958 Kfz-Anhängern (-2,5 %) umgeschrieben.
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt / Foto: Fotolia