Schweißen 4.0: Revolution ist schon weit fortgeschritten

von Dagmar Dieterle

Industrie 4.0 steht für Digitalisierung und Vernetzung – genau diese Themen werden auch in der Schweißtechnik immer wichtiger. Dementsprechend ist die Bedeutung von Industrie 4.0 in der Schweißtechnik heute bereits sehr hoch. Die Stromquellen liefern durch den Einsatz von hochentwickelter Mikroprozessortechnik und von Schnittstellen zum Netzwerk die Basis für die wechselseitige Kommunikation zwischen Mensch und Maschine. Intelligente Softwaresysteme speichern und analysieren alle Prozessdaten. Vor allem in Zeiten von immer weiter steigenden Qualitäts- und Dokumentationsanforderungen an die Herstellung von schweißtechnisch gefertigten Bauteilen wird das Thema in der Praxis weiter an Bedeutung gewinnen. Denn unter dem hohen Kostendruck im internationalen Wettbewerb können Unternehmen mit Industrie-4.0-fähigen Lösungen entscheidende Vorteile erzielen. Durch die direkte Datensammlung und -auswertung lassen sich die Abläufe in der Produktion nachhaltig optimieren. Darüber hinaus wird die qualitative Verfolgung und Planung von Schweißaufgaben digitalisiert und damit vereinfacht. Alle dazugehörigen Dokumente erfassen Anwender künftig papierlos. Die Verwaltung erfolgt flexibel und sicher in Datenbanken.

Wir bei EWM haben uns frühzeitig auf die durch die zunehmende Digitalisierung entstehenden Anforderungen vorbereitet und Lösungen entwickelt, die unseren Kunden den Einstieg in die Welt der Industrie 4.0 ermöglichen. Wir fassen diese unter dem Sammelbegriff Welding 4.0. Darunter verstehen wir die Grundidee, Gerätetechnik über unsere Schweißmanagement-Software ewm Xnet miteinander zu vernetzen. Über unsere Brennertechnologie und mit digitalen Displays bringen wir prozesstechnische Informationen direkt in die Hand des Schweißers und ermöglichen so die perfekte Kommunikation zwischen Mensch und Maschine.

Darüber hinaus analysiert ewm Xnet in Echtzeit alle Daten und hilft der Schweißaufsicht bei der Auswertung und Verbesserung der Produktionsabläufe. Aktuelle Zustandsanalysen lassen sich bereits heute über Schnittstellen vor Ort oder dezentral direkt am Smartphone des Anwenders durchführen. In der Software verwalten wir alle Schweißdaten und
-qualifikationen, die wir über das Netzwerk auch direkt auf die Schweißstromquelle übertragen können. Die Bauteile selbst sind mit einem Barcode ausgestattet. Scannt der Schweißer diesen Code, stehen ihm anschließend alle wichtigen Fertigungsdaten direkt auf dem Schweißgerät zur Verfügung.

 

Alle diese Prozesse sind erst der Beginn der vierten industriellen Revolution. Die Ansprüche an die Technologie steigen kontinuierlich und eine zentrale Anforderung wird in Zukunft sicher die übergreifende Zusammenarbeit aller Schweißtechnik-Hersteller verstärken: der Bedarf an standardisierten Schnittstellen, um prozessübergreifend alle Daten zu verwalten. Wir haben dies schon früh erkannt und uns dem Industry Business Network 4.0 angeschlossen, in dem zahlreiche Industrie-Unternehmen gemeinschaftlich genau daran arbeiten.

Die Revolution ist aus unserer Sicht bereits in vollem Gange und auf Seiten der Produktentwicklung auch schon weit fortgeschritten. Die zentrale Aufgabe für uns als Hersteller ist es, die individuellen Anforderungen der Kunden zu berücksichtigen, sie im Kontext von Industrie 4.0 gut zu beraten und bei der Umsetzung zu unterstützen.

 

Der Beitrag stammt von Jasmin Lang, stellvertretende Vertriebsleiterin der EWM AG. Fotos: EWM

 

Der Gastkommentar spiegelt die Meinung des Autors wider, nicht notwendigerweise die der Redaktion von marketSTEEL.

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