Klasse statt Masse

von Dagmar Dieterle

Die Unbeständigkeit ist in unserer Branche zur täglichen Normalität geworden. Es gibt kaum noch Nachrichten, die überraschen. So folgen die Rohstoffpreise nicht nur den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, sondern sind mehr denn je abhängig von den weltweiten politischen Rahmenbedingungen. Der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, ist zu einem kontinuierlichen Überlaufen geworden. Bei Massenprodukten findet schon längst keine Wertschöpfung mehr statt, und die Verdrängung von Wettbewerbern zugunsten eigener Marktanteile hat den Unternehmen keine besseren Geschäftszahlen beschert. Seitdem das Prinzip „Masse vor Klasse“ gilt sind sogar nachhaltig Werte vernichtet worden.

Für unsere Branche ist es daher unerlässlich, dass Anpassungen an die Realität stattfinden. Dies bedeutet auch, dass vielbeschworene Unternehmenskompetenzen wie Kundenservice oder Ausbildung und Qualifikation der Mitarbeiter nicht nur leere Wortblasen sein dürfen, sondern es der Umsetzung mit konkreten Aktionen innerhalb des eigenen Unternehmens bedarf.

Egal, ob Konzern oder Mittelstand, die Fundamente liegen zunächst im Personal und hiernach in der Struktur. Die Partner eines Unternehmens sind somit alle Beteiligten, die in Belangen Warenwirtschaft, Logistik, Personal, Finanzen, Marketing und vor allem im Vertrieb unterstützen.

Dem Ertrag in Euro kommt somit ein höherer Stellenwert zu als dem Absatz in Tonnage. Dies erscheint gerade vor dem Hintergrund wichtig, dass wir die Substanz in unserer Branche erhalten und nicht zerstören. Werte müssen geschöpft, nicht verbraucht werden.

www.bepro.de

Der Beitrag stammt von Sören Filipczak, Geschäftsführer des Gelsenkirchener Stahlhändlers BEPRO. Foto: BEPRO

Allgemeiner Hinweis der Redaktion: Der Gastkommentar legt die Meinung des Autos dar und nicht notwendiger Weise die der Redaktion von marketSTEEL.

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