Es bleibt alles anders

von Dagmar Dieterle

In den letzten Wochen wurde die Stahlindustrie mit einem starken Anstieg der Kosten für Rohstoffe konfrontiert. In nahezu hektischen Ausschlägen haben sich die Meldungen von Tag zu Tag dramatisiert. Neben der werksbedingten eingeschränkten Verfügbarkeiten in den Sommermonaten waren auch Produktionsausfälle namhafter Hersteller für den Absatz von Walzstahl im europäischen Markt verantwortlich. Die Einflüsse nicht europäischer Stahlwerke halten sich aktuell in Grenzen und beeinflussen – zumindest im letzten Quartal des Jahres offensichtlich die Mengen und-Preisfindung nicht.

An Fakten orientiert sind in der gesamten Produktions- und Wertschöpfungskette Kosten gestiegen und führten zu einem parallel verlaufenden Anstieg der Ein-und Verkaufspreise. Aus der Sicht  der Lagerhaltung ist obligatorisch auf der Wiederbeschaffung zu kalkulieren wenngleich die kaufmännischen Grundrechenarten nicht in der gesamten Branche angewendet werden und sogenannte strategische – oder nennen wir es besser mengengetriebene Notverkäufe – das Bild abrunden.

Im Rahmen der schnellen Beschleunigung von Preisen werden erst die Fundamentaldaten und der reale Bedarf in den Monaten September und Oktober die Nachhaltigkeit zeigen. Jeder Geschwindigkeitsrausch endet in einer Bremsung, wenn die Antriebsenergie nicht mehr liefert. Ob dieses dann eine Vollbremsung oder harmonisierte Reduzierung sein wird, werden wir in unserem gemeinsamen Markt selbst zu erarbeiten haben.

 

www.bepro.de

Der Beitrag stammt von Sören Filipczak, Geschäftsführer des Gelsenkirchener Stahlhändlers BEPRO.

Foto: BEPRO

Allgemeiner Hinweis der Redaktion: Der Gastkommentar legt die Meinung des Autos dar und nicht notwendiger Weise die der Redaktion von marketSTEEL.

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