Elon Musk spaltet

von Dagmar Dieterle

Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, ist eine schillernde Persönlichkeit. Es gibt kaum Personen, die so spalten: Die einen lieben ihn – die anderen hassen ihm. Kaum Einer hat keine Meinung. Herr Trump hat Musk als „Secretary of Cost-Cutting“ ernannt, obwohl er politisch keine Erfahrung hat.

Musk, bekannt als Investor und CEO von Tesla, SpaceX und anderen Tech-Giganten, ist großer Profiteur von staatlichen Subventionen und Aufträgen der US-Regierungen. Alleine in den letzten Jahren schloss er Verträge mit 15 verschiedenen Bundesbehörden ab, darunter mit dem US-Verteidigungsministerium, der NASA und dem US-Innenministerium. Insgesamt haben Musks Unternehmen in den letzten 10 Jahren mindestens 15,4 Milliarden (!) Dollar erhalten.

Jetzt soll er politisch Donald Trump beraten, wie die US-Regierung verschlankt werden kann – gerade die Regierung, die ihm zum reichsten Mann der Welt gemacht hat. Einerseits hat er wie kein anderer von den hohen öffentlichen Förderungen profitiert, andererseits predigt er jetzt Effizienz und Haushaltsdisziplin. Ethiker und Kritiker befürchten, dass er nun seine Macht nützt, um seinen Einfluss weiter auszubauen.

Die Doppelspitze (Elon Musk/Vivek Ramaswamy) des „Department of Government Efficience“ (kurz Doge) soll also die US-Administration verschlanken. Pikant der Titel Doge, von Elon Musk ist dies auch der Name einer von ihm regelmäßig auf seiner Plattform X beworbener Kryptowährung. Zusätzlich kritisch ist, dass Musk als oberster Kostensenker direkt über Aufträge und Fördergelder entscheidet, von denen seine Firmen profitieren könnten. Ethikexperten warnen, dass in den USA Multiunternehmer damit die Spielregeln in den USA zu ihren Gunsten ändern könnten.

Elon Musk wird jetzt politisch aktiv und bringt sich bereits vor der Präsidentschaft von Trump werbewirksam ein. In Europa kommen seine Statements nicht immer gut an, zumal er sich in politische Strukturen bzw. Wahlen in Deutschland, Politik in England und andere Länder der EU „einmischt“. Es bleibt abzuwarten, wie Europa darauf reagiert.

 

Wir kennen in Europa folgende Unternehmen von Elon Musk:

Tesla

Der Auto- und Stromspeicherhersteller wurde 2003, seit 2004 mit dem Eigentümer Musk, gegründet. Der Nischenanbieter aus Kalifornien wird Weltmarktführer für Elektroautos und hat weltweit Fabriken.

SpaceX und Starlink

Das Raumfahrtunternehmen wird von Musk 2002 gegründet und er ist CEO von SpacX. Das Unternehmen ist Hauptauftragnehmer der US-Raumfahrtbehörde NASA und transportiert Astronauten zur Raumstation ISS. Zum Unternehmen gehört auch Starlink, ist ein Netz von Kommunikations-Satelliten anbieten. Somit kann jede Person bzw. Staat Internet gegen Gebühr erwerben, was gerade im Ukraine-Krieg genutzt wird.

X / vormals Twitter

Der Kurznachrichtendienst Twitter wurde von Musk 2022 gekauft und unbenannt in X. Weltweit wird er von Politikern gerne genutzt und spielt im US-Wahlkampf eine wichtige Rolle. Musk gehören ca. 80% des Unternehmens.

Neuralink

Die Neurotechnologiefirma wurde 2016 von Musk gegründet. Sie entwickelt Implantate, die Hirn und Computer verbinden sollen. Der erste derartige Chip wurde 2024 bei einem Menschen eingesetzt. Das Unternehmen wird von seiner rechten Hand Jared Birchall geführt, Musk hat die Kontrolle.

XAI

Das KI-Unternehmen gründet Musk 2023. Der Chatbot des Unternehmens heißt Grok und ist bei X integriert.

Hyerloop

Ist eine Art „Denkfabrik“ von Elon Musk. Danach sollen Städte mit Tunneln verbunden werden, in denen sich Passagiertransport-Boxen sehr schnell im Vakuum bewegen

The Boring Company

Das Unternehmen wurde 2016 aus SpaceX gegründet. Es stellt Tunnelbohrmaschinen her und soll auch Tunnel bohren. Bisher sieht man nur etwas in Las Vegas. Musk hält die Mehrheit, ist aber nicht Chef.

 

Musk ist ein kreatives Multitalent und ein Unternehmer. Es bleibt abzuwarten, wie er sich in der Politik bewährt.

Foto: fotolia und marketSTEEL

 

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